Lebensräume der Geistwesen

AMARYLLIS

61. Bandaufnahme in Tettnang,  17. Dezember 1983

Frage: “Bewegen sich die Geistlehrer nur in unserem Erdenkreis oder nur in unserem Sonnensystem oder eventuell noch darüber hinaus?”

Diese geistigen Dimensionen, in denen unsere Heimat ist, sind längst entwachsen diesen irdischen Vorstellungen oder besser ausgedrückt: Wir kennen eine Bindung an eine Örtlichkeit überhaupt nicht. Dieses Denken in Räumen ist menschlich, und dieses Denken in Zeiträumen und in Entwickelungsphasen, die sich beziehen auf Epochen, möchte ich einmal sagen, entsprechen eurer Vorstellungswelt - das ist natürlich. Das soll keine Kritik sein. Aber ihr müßt euch im Umgang mit uns eine ganz andere Art des Denkens angewöhnen. Wir denken nicht in Sonnensystemen oder in Planeten-Konstellationen oder in Gebundenheiten an gewisse Milchstraßen oder Sternenräume. Das sind alles Begriffe aus eurer Astronomie und aus eurer Gedankenwelt, die für euch außerordentlich wichtig sind. Ein jedes Wesen erheischt in der Stufe, in der dieses Wesen sich befindet, ein gewisses Repertoire an Erkenntnisfähigkeit. Und gerade eure Zeit, das habt ihr richtig erfaßt und ausgesprochen, hat in dieser Richtung enorme Fortschritte gemacht. Und wie Ami sehr zu Recht bemerkt, ist es sehr bedauerlich, daß dieser Fortschritt nicht immer zum Wohle der Menschheit verwandt wird, sondern zur Verdichtung oder zur Manifestation von persönlichen Machtansprüchen von “Körpern”, von Zusammenfassungen von Völkerschaften, könnte man vielleicht sagen - “Volkskörper”. Aber auch die einzelnen Menschen, die Erscheinungsformen im Einzelnen, benützen sehr oft die Erkenntnisse, die euch die Bewußtseinsebene erschließt, in der ihr im Augenblick euch befindet, nicht, um zu lieben, sondern um zu herrschen und um eigentlich sehr niedrige Instinkte auszuleben, nämlich - “ich kann es nicht verstehen, Sirius (sagt Ami). Das glaub ich dir, Kind, du bist so weit entfernt von diesen Denkformen - die diese Errungenschaften benützen, um einen -- Christus? - nesche! Ganz gewiß nicht, Ami - um einen (Ami ringt verzweifelt um die Formulierung und beklagt sich ‘es ist zu schwierig, Sirius!’) ...um einen Engel? Jesche! um einen Engel... Einen Engel?! Ja, Amaryllis. - die diese Errungenschaften benützen, um einen Engel zu verkehren in Blut. Ein jedes Erkennen ist doch eine Paarigkeit, und damit ein “Engel”. Ein jedes Wesen kann nur erkennen, was es fähig ist, zu spiegeln. So ist eine jede Erkenntnis Gott.

Aber ein Wesen, das Gott negiert, ist das Göttliche in der Negation. Und das Göttliche in der Negation ist ein Eigengift im Vollkommenen. Aber dieses Gift ist ein Stimulans, das das Leben ist. Kein Leben existiert, das nicht aktiviert wird durch die Verletzung von sich selbst. Das klingt sehr merkwürdig, und wir können euch das auch gar nicht erklären und nicht beweisen, aber es ist so. Ein solcher Stachel im Fleische aktiviert die Möglichkeit des Heilens, und so ist selbst der Tod eures Planeten, den ihr selbst verschuldet durch eure Errungenschaften, nichts anderes als ein Beweis ewiger Gnade. Denn eine Heilung ist zugleich das Bewußtsein des Lebens an sich.

Das vollkommene Leben, das nie den Schmerz verspürt, kennt nicht das Glück, und ein Wesen, das den Schmerz erfährt, hat gelernt, eine Vollkommenheit ist nur dann vollkommen im Bewußtsein ihrer selbst. Und dieses Bewußtsein braucht ein - im Rechnen - ein - die Möglichkeit, sich selbst in Frage zu stellen, um zu brennen in der Seligkeit. Das ist ein unumstößliches Gesetz, das wir selbst nicht verstehen, aber es ist.

Wir kommen zurück auf deine Frage: Sind wir zugehörig eurem Planetensystem oder all diesen Systemen, die ihr noch ausmachen könnt in euren astronomischen Geräten? Der Geist kennt keine Grenzen! Der Geist ist die Wirkung, die resultiert aus den Gegensätzen, die sich lieben in der Unvereinbarkeit. Wer das verstanden hat, daß das Vollkommene nicht existent sein kann ohne die Eigenwunde eines Nein, hat eine wunderbare Stufe errungen und stellt solche Fragen nicht mehr.

Wir sind so glücklich, euren Gesprächen zuhören zu dürfen! Denn wir sehen hier ein Feld, das dürstet und hungert nach Samen. Und das, was ihr vielleicht nicht im Augenblick versteht, ist dieses Gift, das in euch wirkt und euch ruft, zu leben. Denn Leben ist, zu akzeptieren sich selbst im Nicht-Sein, nämlich der Liebe. Die auch dann Ja sagt, ---- Vater-Mutter, ich versteh das nicht (sagt Ami) - die auch dann Ja sagt, Ami, wenn nicht du selbst deine Sehnsucht bist, sondern die Überwältigung durch dein Gegenteil. In deiner Sprache ausgedrückt: Das, was du nicht willst, mußt du lieben, und das, was dir am schwersten fällt, am leichtesten nehmen: Das Leben, Amaryllis. Wenn du das gelernt hast, ein ungeliebtes Leben zu lieben, dann bist du reif, um die Maske fallen zu lassen, die dir Gallus verhüllt.

Amen