Priestersprache

AMARYLLIS

Über die Sprache

Dieses Wunder und göttliche Geschenk atmet mehr als eine kehlige Lautfolge oder Formung von bestimmten Zungenbewegungen. In diesem Werkzeuge leiht euch der Allgeist sich selbst. Eine Sprache quillt und lebt als unmittelbar aus dem Geiste genährt unerschöpflich und unversiegbar. Dieses Reservoir gleicht einer Ehe und einer daraus resultierenden immerwährenden Selbstgeburt.

Geistfreund Planta in Buch 2

 

Diese kleine Sammlung von Wörtern und Ausdrücken einer Sprache, die nach Angaben von Geist Brahma vor vielen tausend Jahren hauptsächlich im Vorderen Orient gesprochen wurde, eine Art Hochsprache vergleichbar dem Latein im Mittelalter, zählt zu den frühen, auch teilweise medial handgeschriebenen Texten von Amaryllis. Begonnen hat Amaryllis dieses ‚Lexikon’ unter der Leitung von Brahma in der Zeit der Entstehung des Roten Buches 1979. Es ist die Sprache, mit der sich Amaryllis zuweilen mit ihren Geistfreunden unterhält, in der sie auch schon gesungen und gebetet hat. Die Geistfreunde hatten auch noch erwogen, die Schrift dieser Sprache zu analysieren – weil aber andere wichtigere Unternehmungen mit Amaryllis anstanden, wurde daran leider nie mehr weitergearbeitet. Die genauere geographische oder kulturelle Zuordnung dieser Sprache ist bislang nicht gelungen. Manche Ausdrücke zeigen Verbindung zu bekannten Altsprachen wie das hebräische „Eli“ oder das Urwort „Om“ aus dem Sanskrit, jedoch konnten die befragten Experten eine Verwandtschaft zu einer bekannten Sprache bisher nicht bestätigen.

 

Lexikon einer alten Priestersprache

14. Juli 1979

Einen Gottesgruß zuvor. Auf diese Stunde habe ich schon lange gewartet. Auch Amaryllis brennt darauf, eine ganz neue Aufgabe in Angriff zu nehmen. Wir wollen versuchen, lesbar zu machen, was wir schon lange sprechen. Amaryllis ist sehr begabt in Sprachen. Was ich ihr jetzt diktiere, ist nur ein Anfang einer umfangreichen Arbeit eine Sprache betreffend, mit der wir uns einst im Tempel Schah´s unterhalten haben. So viel ich weiß besteht dieser Dialekt schon lange nicht mehr. Es war eine ausdrucksvolle und schöne Sprache. Ich dachte so vorzugehen, zunächst einmal ein paar gebräuchliche Wörter zu diktieren aus dem täglichen Gebrauch. Eine genaue Schreibung gibt es natürlich nicht, allein der Klang ist maßgebend, ein Wort in eurer Schrift darzustellen. Amaryllis fragt eben, ob auch eine Ausdrucksmöglichkeit in der Schrift gegeben sei. Diese Sprache wurde auch geschrieben. Ich weiß nicht, ob irgendwo noch Reste vorhanden sein könnten. Aber vorderhand wollen wir noch die Schrift beiseite lassen. Mit der Ausdrucksweise in eurer Sprache beginne ich jetzt:

Ein Priester hat die Pflicht, als erstes Wort Gott zu nennen. Amaryllis hat es schon oft genannt im Gebet. Ich bemühe mich, meine ganze Arbeit auf Gottes Wort zu gründen.

Amen

OM

Gott, Allmacht und Liebe, aber auch Macht, Allmacht, Größe, Gesetz, Maß, Schirm, Tat, Wille, Lichtschein, Gnade, Beginn, Liebe, All-Liebe, Einheit, Mitte, Gericht, Erkenntnis, Allgegenwart, Mittelpunkt, Umkreis, Alterslosigkeit, Glanz, Mehrfaches, Einfaches, Begrenztes und Unbegrenztes, Dehnbares und Fixiertes, Mutter und Vater, Vermehren, Beleben, Gebären, Strömen, Beharren, Veränderung, Gleichmaß, -„

„Ein Gottvater hat dich gegrüßt“ sagt Brahma. Die Wortkette war unterbrochen worden, die Senkrechte wurde hergestellt, ich machte das Kreuzeszeichen über mich selbst und hob, faltete und legte die Hände zusammen im Gebet.

„Mit OM ist alles gesagt, was man ausdrücken möchte, um das zu sagen, das uns mit dem Ewigen verbindet, ohne es erfassen zu können. Ein Wort, als Symbol, mit dem wir ausdrücken wollen, OM ist alles zugleich, für ein Wesen nicht faßbar, nicht auszusprechen, nicht denk-bar, daher auch nicht erschöpfend zu definieren. Eine geistige Explosion ohne Ende. Mit OM ist gesagt, wir wissen es nicht, mit ihm heißen wir All-Sein

Amen

Wir setzen die Lektion fort mit einem weiteren wichtigen Wort:

Elí

(wird betont auf der zweiten Silbe)

Eli bedeutet abermals „Gott“. Aber dieser Begriff mischt bereits die Idee eines Nennbaren, Umgrenzteren, Persönlicheren, Mittelbaren hinein in das Unfaßbare. Eli könnten wir auch umschreiben mit einem Aufruf einer Geistperson, mit der wir Beziehung aufnehmen könnten. Es ist erklärbar mit der Unterscheidung von einer Idee und einem Gedanken. Eine Idee ist allein der Stoff, aus dem der Begriff geformt wird. Eli bedeutet also eine Idee, die auf irgendeine Weise eingekleidet wird in eine bestimmte Form, ein Symbol, eine Begriff, den wir gezielt betrachten aber auch bedenken können. Eli ist OM als Ausdruck für eine Wesenheit, die für uns annähernd als Gegenüber ins Licht tritt. Ein Symbol, das es uns ermöglicht, Verbindung aufzunehmen mit einer Äußerung, mit der wir wage Vergleichsmöglichkeiten haben. Mit Eli ist ausgedrückt, es gibt eine Macht, die auf uns wirkt und die uns beeinflußt, mit der wir aber auch eine gewisse wenn auch sehr verhüllte Verbrüderung? Annäherung?, ich möchte sagen geradezu menschlich–geistiges Band zu denken vermögen.

Der Begriff Eli ist für uns ein Gedanke, mit dem wir uns selbst in Bezug setzen können. Ähnlich wie wir uns einen Schöpfer oder Erschaffer eines Weltalls im Bild vorstellen können. Eine Projektion eigener Bildvorstellungen auf einen Allgeist. Damit erleichtern wir uns de Möglichkeit, mit unseren begrenzten Vorstellungen dieses gedachte Wesen uns zu nähern und sogar auf geistigem Wege als zu uns gehörig zu betrachten. Es ist unendlich schwierig, auch für uns körperlose Wesen, eine Ähnlichkeit zu bejahen mit der Vollkommenheit von der wir noch so weit entfernt sind. Wir haben uns deshalb mit dem Begriff Eli ein Mittel geschaffen, die Idee OM uns begrifflich nahe zu bringen. Ein erlaubtes Hilfsmittel, mit dem wir nun rechnen dürfen als einer Stütze an der wir uns aufrichten dürfen. Der Name Eli ist ein Herausheben der Idee OM aus dem unfaßbar Geistigen in ein bestimmt Geistiges. Mit diesen beiden Bezeichnungen OM und Eli umreißen wir das Unsagbare.

Amen

Hier griff Ara-Mischna ein und schlug vor, die Lektion für heute als beendet anzusehen. Es ist eine halbe Stunde vor Mitternacht.

 

21. Juli 1979

Ich meine, eine Lektion bedeutet zugleich ein Eintauchen in eine andere Mentalität. Damit möchte ich sagen, daß eine Sprache – und zwar je älter sie ist – immer auch Ausdruck einer Entwicklungsstufe eines Volkes ist, dessen Eigenart, Genialität, Wesensart aber auch die Möglichkeit einer Übertragung eines Gedankens in einen Begriff darstellt. Die Sprache, die wir zusammen erlernen wollen, benutzt gewisse Wörter oder Laute nicht nur zur Verständigung untereinander, sondern auch, um Wesensströmungen, völkische Eigenarten oder zeitbedingte Grundzüge eines Charakters einer menschlichen Gemeinschaft auszudrücken. Damit möchte ich sagen, ein Wort bedeutet zugleich auch die Empfindung, den gefühlsmäßigen Inhalt, die unterschwellige Eingebundenheit n ein gemeingültiges Erleben einer Volksgruppe – ich meine damit ein Wort ist mehr als der Ausdruck eines bestimmten Begriffes. Es sagt darüber hinaus einen ganzen Ausdruckskomplex aus, in den auch die wertmäßige Betonung einbegriffen ist, sozusagen das Wort drückt zugleich eine Emotion aus, oder eine Gefühlswallung, mit der der Sprecher seinen eigenen geistige Standpunkt, das heißt sein Wesensmerkmal offenbart. Es ist schwierig, die das zu erklären. Ein Wort soll zugleich auch die Stimmungslage dokumentieren, in der sich der Sprecher befindet, seinen Bezug zum Zuhörer, ohne über den Gegenstand selbst etwas aussagen zu wollen. Ich hoffe, im Zuge meiner Erklärungen mich besser verständlich machen zu können.

Aijét

Nun wollen wir mit dem nächsten Wort beginnen. Ein Wort, das in allen Völkern vergleichsweise mit derselben Ichbewußtheit angesprochen wird. Ich meine das Wort Mensch. Aber auch Bruder, Gegenüber, Übereinstimmung, Ähnlichkeit, Abbild, Mitteilung, Gleichklang, Verbindung, Bildung, Bild, Aufgabe

22.7.1979

Ich möchte heute Abend mit dir zuerst einmal genau definieren, mit welchen Grundbegriffen ein Wort aijét übereinstimmt. Ein Wort aijét meint ganz allgemein ein Bezug eines Ich zu einem anderen Ich. Es ist also ein menschlicher Kontakt mit diesem Begriff aijét verbunden. Ein Mensch muß Kontakt aufnehmen zu einem ähnlichen Wesen mit denselben Merkmalen einer Gattung. Mit dieser Kontaktaufnahme geht Hand in Hand eine Ausstrahlung mit allen Möglichkeiten menschlicher Beeinflussung oder besser gesagt ein Zusammentreffen von miteinander korrespondierender Strahlungen. Diese Strahlungen mögen sich nun abstoßen oder aber vereinen zu einer miteinander harmonierenden Übereinstimmung. Ein Wort aijét verlangt also zugleich Mitteilung eines Wesens einem anderen Wesen gegenüber. Miot aijét kann genauso gut ausgedrückt sein mein Bruder als ach mein Widersacher. Ein Wort aijét meint darüber hinaus aber auch eine Unterscheidung gegenüber anderen Wesen, die nicht mit all den einzigartigen Begabungen eines Menschenwesens ausgestattet sind, wie zum Beispiel eine Begabung des Kombinierens, des Überlegens, der Abschätzung, aber auch einer Berechnung einer Möglichkeit, der Planung oder Folgerung. Mit einem Wort: aijét meint auch Vernunft, Bewußtsein, Denkfähigkeit, aber auch eine Sehnsucht, einen Sinn eines Tuns erfassen zu können.

Aijét alán eschíe

bedeutet folgendes: ein Mensch übernimmt einen Auftrag. Ein Satz hat aber noch eine andere Bedeutung: Ein Mensch bringt mir Achtung entgegen oder ein Mensch hat Vertrauen zu mir. Aber auch „ich anerkenne diesen Mensch als Partner“.

Alán

heißt eigentlich „Autorität anerkennen“, das heißt eine Wertung der Persönlichkeit nach seiner Überlegenheit und eine bereitwillige Unterordnung unter diese Autorität. Alán bedeutet auch „mit dir verbindet mich nicht nur Ähnlichkeit einer Gattung, mit dir verbindet mich auch das Bewußtsein eigener geringerer Wertung gegenüber deiner höheren Wertigkeit. Alán also ist ein Wort der Abstufung, der Abschätzung aber auch einer Unterwerfung unter größere Erfahrung, tieferes Wissen, überragendes Können und zugleich Anerkennung dieser Werte als erstrebenswert. Alán heißt darüber hinaus „ich bin die dankbar“ und „ich unterwerfe mich unter deinen Willen.“

Eschíe

ist ein Verbum mit vielen Bedeutungen: verstehen, übernehmen, genügen, überzeugt sein, sich anstrengen, erstreben, ausführen, gestalten, mich einsetzen, aber auch Glauben schenken, verstehen, anerkennen –

Ja, Ana, ich glaube, das genügt.

Aijét alán eschíe ein Mensch übernimmt einen Auftrag

Amen

Amaryllis – damit bist du gemeint

Amen

Ilje

heißt Bruder, aber in einem andern Sinn. Ein Bruder im engeren Sinn der Verwandtschaft. Also er stammt von derselben Mutter und von demselben Vater. Ilje hat auch die Bedeutung eines Blutsverwandten. Also auch Vetter, Onkel, Neffe. Mit ilje wird bezeichnet ein Blutsbruder aus einer Verwandtschaft.

Aischt

ist eine Blutsschwester; auch Tante, Base, oder Blutsnichte

Amli

Schoß. Aber auch Mutter ,Erde, Stille, Beharrung, Aufnahmefähigkeit, Grund, - damit ist das meiste gesagt

Ata

Vater. Aber auch Befreier, Mann, Mut, Kraft.

 

27.- Juli 1979

Auf dem Weg zum Büro lehrt mich Amana folgendes: Als wir die Sirene der Polizei hörten:

Etètietet

eine Art Pfeife. Wir kennen das nicht. Brahma erklärt: ich würde sagen ein Lärminstrument. Ich lehrte sie: „Sirene“

Aschoi!

Ausruf: Ich bin erschrocken“ – neutral

Aschànn!

Ausruf: „Ich bin erschrocken, es gefällt mir nicht“. Etwas, das Aufmerksamkeit erregt und zugleich Unwillen

ainiascht

bleib mit (bei) mir!

Amiaschti

meine Herzallerliebste ist süß. Johannes hatte gesagt: “du bist die Allerschönste“.

Anáma som

ein Lied will ich dir singen

Als ich darüber nachdachte, daß Amana im Hohelied des Salomo vorkommt, sagte Brahma, er wollte auch einen Namen aus der Bibel haben. Ich sagte, er solle sich eine aussuchen.

Brahma

ein Quell sprudelt in der Wüste

 

Als wir die Trommeln vom Rutenfest (Ravensburg) hörten:

0m(p)tetant

Trommel

dalonja

Glocke (beim Sechsuhrläuten)

Amana wiederholte wohl ein Dutzend Mal das Wort Dalonja, ziemlich bedeutungsvoll. Bis mir der Groschen fiel: Er nennt mich doch eine Glocke. „Ich bin dumm“, sagte ich. „Oh nein –süß!“ korrigierte Amana.

Amía la

ein Gottesgruß; Friede sei mit euch; seid gegrüßt und mit Freude empfangen

Omscht

ein Gottesgruß (OM)

Schai

Gnade, auserwählt sein, ein Geschenk, ein Vermächtnis, eine Liebesbezeugung, aber auch eine gute Mitteilung, ein liebevoller Empfang, ein Zuspruch, aber auch Trost

 

Ara-Mischna möchte etwas sagen:

Schai

heißt nichts anderes als „du bist für mich all mein Leben“

Mischna

Ana ma schai

(hörte ich oft in der Nacht, als ich ein paar Tage keine Verbindung mit meinen Freunden hatte)

Heißt ungefähr dasselbe wie:

Anja mana schai

meine kleine Anja ist meine Süßeste; ana ist für mich ein Blütenblatt.

Meine kleine Ana ist (einfach) etwas, das man sehr lieb hat

Ana

ist eine Tochter, ein Töchterchen, aber auch ein kleines Mädchen, ein geliebtes weibliches Kind

manja

bedeutet ein Einssatz für jemand anderes, eine Fürsprecherin, ein Anwalt, ein bester Freund, eine Einsatzbereitschaft, eine Übernahme, Stellvertreterin, aber auch eine Fürbitterin.

Aa Manja

sagte Aljaá immer zu mir

Asch na

wach auf, Liebste! Komm zu mir!

Aradura möchte etwas sagen:

Asch na

heißt auch: Auf dich kommt es an!

Als mir die Ähnlichkeit von Alus (Traum-Symbol-Name) und alja auffiel, sagte Alja zu mir: bemerkst du die Ähnlichkeit?

Alius, Alja (Alia), Aljána, Alianá

haben alle eine gemeinsame Sprachwurzel. Es heißt nichts anderes als „Gegenstück“.

Aljána

Mit dir war ich sehr glücklich
Mit dir war ich als Partner sehr glücklich
Mit dir war ich als Ergänzung sehr glücklich

Alja nennt mich oft Aljána. Johannes heißt Aljaná, also das gleiche Wort, nur mit anderer Betonung Aljána und Aljaná

Amana lehrt mich:

Alálje

Geliebte

Alálje áschene

sät eine Geliebte wartet auf ihren Bräutigam

Nanánja

Aufgabe

Alánja naschet nanánja

ein Bräutigam grüßt seine Auserwählte

Mit „Nanánja sind viele Ausdrücke identisch. Es heißt nicht nur Aufgabe, sondern auch –
und hier schaute Amana intensiv nach rechts (ich hatte die Augen geschlossen)- und dann
nach rechts unten. Ich öffnete die Augen, und schaute genau mein eigenes Portrait an,
und dann nach unten, da lag ohne mein Wissen das kleine Foto, das Thomas mir
geschickt hat. „Auserwählte“ vollendete Amana

Brahma lehrt mich:

Aläschte

eine Mitteilung. Aber auch eine Kontaktaufnahme, eine Begutachtung, ein Vergleich, eine Bestandsaufnahme, eine Unterteilung, eine Liebeserklärung, eine Teilhaberschaft, ein Ausgewogensein, eine Äußerung, ein Übermitteln, ein Übertragen, eine Verbindung suchen, ein Bruderband, eine Abgabe, ein Geliebtwerden, ein Teilnehmenlassen, aber auch eine Verbrüderung und eine Uneigennützigkeit. Aber auch eine nie endenwollende Inbesitznahme sowohl als auch ein niemals endenwollendes Sichgeben.

Amen

Milánja

ein Überschäumen. Aber auch Jubel, Ausgelassensein, ein sich Verströmen, Selbstaufgabe, absolute Bereitschaft, Liebesfähigkeit, Überfleßen, große Freude, Aufschwung, auch Unbeherrschtheit, ohne Hemmung, außergewöhnliche Liebesfähigkeit. Dazu gehört aber auch eine Gefügigkeit einem anderen Willen gegenüber, ein Aufflammen einer Leideschaft, eine Glut, ein Verzehren, eine Feuersbrunst, ein Brand, eine Vereinigung in Liebe.

Amen

Am 1. August war Brahma nicht mehr da.

Aradura möchte dich noch ein Wort lehren:

Aséni(j)a

ein Gebet. Aber auch eine Versenkung, ein Leersein, en Flehen, um Verständnis bitten, Eingeständnis, sich Aussprechen, um Gnade flehen, sich lösen, Abbitte tun, Kontakt suchen, sich öffnen, sich an jemanden wenden, aber auch eine Gewißheit erlangen, sich darbringen,

eine Selbstaufopferung, eine Last abwerfen, sich reinigen, sich rechtfertigen, Verbindung suchen, ein Hinneigen zu einer göttliche Macht.

Aber auch ein Eingeständnis eigener Schwachheit, Ein Vertrauen auf Verständigung, eine Reinigung, eine gedankliche Selbstdarbietung, en Aufgehen in Gottes Willen. Aber auch Erlangung einer geistigen Antwort oder die Möglichkeit einer solchen Gnade.

In diesem Wort liegt eine Welt begründet. Ich meine damit, ein grenzenloses Angebot einer grenzenlosen Bereitschaft von Verständnis, Annahmewilligkeit, Aufnahmefähigkeit. Damit ist aber nicht gesagt, daß ein Wesen auf diese Weise davon entbunden wäre, alle Anstrengungen zu unternehmen, selbst zu versuchen, eine Höherentwicklung zu vollbringen. Ein jedes Wesen hat die Aufgabe, alle Kräfte anzuspannen, um näher ans Licht zu gelangen. Ein Gebet ist dazu eine Wunderbare Hilfe. Das bedeutet aber nicht bereits die Tat. Das Tun obliegt dem Wesen selbst.

Aradura

1. August 1979

Aradura lehrt mich:

Lonja

Zug

Alonja

ich glaube an eine jenseitige Welt, ein Zug zu Gott, en Drang nach dem Jenseits; eine Sehnsucht, aus den Niederungen herauszukommen

Mali(j)ón

mit einem Bräutigam verbidet mich ein altes Band (gemeint ist Aljaná)

 

1. August 1979

Alja sagte mit, die Sprache, die wir zur Zeit zusammen erlernen, sei vor Zeiten in folgenden Landstrichen gesprochen worden:

Mesopotamien, Iran-Persien, Äthiopien, über die Türkei bis nach Indien. In Syrien, im Land um Euphrat und Tigris, Vorderindien, an der Spitze von Hinterindien, auf den Inseln, auf den Molukken, im Nildelta, auch in Kleinasien, Meden, Lydien, vereinzelt in Ägypten, auf Kreta, in Nordafrika, vereinzelt in Noab, aber auch in Illyrien, Thrazien, im Sandschab

Aber es sind noch viele mehr, sagte Alja am 2. August.

Aischt

sei mir hold! Erklärt mir Amana. Dazu ergänzt Alja: gib mir eine Aufschluß; sei bereit für mich; bemühe dich , mich zu verstehen; ich weiß, daß wir uns verstehen werden; höre mich doch einmal an; auch Aranja schaltet sich hier ein: vermeide doch ein Mißverständnis: bemühe dich auch mich zu verstehen. Aber auch: Ich glaube auch, ein Verständnis zu fühlen. Ein Aufeinanderangewiesensein, ein Miteinandergehen.

Amonjele

darüber freue ich mich (Amana)

Lonla (lonje)

Zug (sagte Amana), als der Zug vorüber fuhr. Eine logische Folge einer Entwicklung, eine Gedankenkette, eine Höherentwicklung, eines entwickelt sich aus dem anderen, eine folgerichtige Fortsetzung, eine Übereinstimmung, eine Weiterentwicklung, ein Übersichhinauswachsen, ein Auseinandergezogenwerden, eine Zielrichtung, ein In-der-Spur-bleiben, ein Sich-treu-bleiben, eine Zielstrebigkeit, ein Zusammenhang, eine Schlußfolgerung, eine Zusammenfassung, eine Nachfolge, eine Weiterverfolgung, eine Überbrückung, Erreichung eines Zieles, das Streben nach Erfüllung, Nachahmung, eine Hinneigung, Verfolgen eines Zieles, ein Sicheinordnen, eine Zusammenarbeit, ein Miteinander, Gleichrichtung, einen Führer haben, nach einem Vorbild streben, sich anstrengen, mit einer Gemeinschaft arbeiten, verbunden sein, ein gemeinsames Ziel verfolgen.

Eines möchte ich noch hinzufügen, sagt Aranja: ein Zug bedeutet im Grund nichts anderes, als ein gemeinsames Bemühen um endlichen Frieden zu finden.

Mosch!

Nein doch (ich rief das aus, als ich etwas falsch einordnete), Oh nein, das ist falsch

Maschonjele

es ist zwar ein Ausruf des Unwillens, aber zugleich eine liebenswürdige Betrachtung der Sache. Etwa (sagt Amana) „mein Liebling hat etwas falsch gemacht. Alja ergänzt: etwa so „was du falsch gemacht hast, ändert nichts an meiner Liebe“ oder: „Aber mein Herz –das stimmt ja gar nicht!“

maschonje

einen schönen Gruß an meine Liebste

oi!

Hoppla!

Anáschte sánjene dalónja sänjene

eine Glocke beginnt zu klingen. Anascha ist eine Glocke, die zu klingen beginnt. Mein Täubchen singt ein Lied

sánjene (sänjene)

mit Klang beginnen

Omónjelese!

Gott im Himmel, wie bin ich erschrocken (übersetzte mit Aranja). Ich war über einen Knall erschrocken

Méschene

eine gute Übung, Ausdauer, Beharrlichkeit, Unermüdbarkeit, Treue, Beständigkeit, Beharren, aushalten können, aber auch Wiederholung, zu verstehen suchen, zu ergründen suchen, forschen, unablässig bedenken, mit anderen vergleichen. Ja - ich glaube, das ist alles.

Manoscht

ach du Schreck! (ein Schreckensausruf) manoscht rief ich, als mir etwas herunterfiel

Omene

ein Anruf Gottes

Im Büro lehrten mich alle zusammen abwechslungsweise:

Eniáschti Éniasch

Eine wunderbare Mitteilung hast du erhalten. Es ist ganz gewiß eine große Mitteilung (in Bezug auf die Erfahrung der totalen Zweiteilung meiner selbst). Blaues Buch.

Aischt

man muß auch aushalten können. Mach mich hart.

Alaischt

man muß sich abfinden.
Man muß verzichten können.
Ich muß mich selbst hartmachen.

Ajaschtene som

ich aber bleibe mit dir

Apátja

ein Sieg wurde errungen.

Alón

es ist gelungen

Amóischt

bring auch mich zu dir.
Mach mich zu deinem Eigentum.
Auch ich möchte zu dir kommen.
Für dich mache ich mich bereit.
Alles tue ich nur für dich.

Amónje

eine Mitteilung betrifft auch mich.
Mit mir kannst du gut arbeiten.
Bitte benutze mich als dein Mitteilungsblatt.
Meine Ausstrahlung hat dich getroffen
Bitte mache mich bereit

Manó

das ist gewißlich wahr.

Aläscht

mein Mund hat sich geöffnet
Meine Liebe möchte dir dienen.
Eine Bereitschaft möchte arbeiten
Ein großes Bedürfnis hat mich ergriffen.
Meine Kraft möchte dir dienen
Ich bitte um deine Mitteilung
Ich bin eine aufgeblühte Magnolie (Traum der Magnolienblüten im Baum)

Aniäscht

man muß auch Geduld haben können.

Amón

bemühe dich weiter, auch wenn ich unwillig bin
bemühe dich weiter, auch wenn ich trotzig bin

maliäscht

ein Bruder ist mir hold

aischt-e

auf ein Verzichten kann immer auch ein Wiedersehen folgen.

Auch ein Verzicht auf einen (deinen) Freund hat die Hoffnung auf ein Wiedersehen. (bezieht sich auf Schah-Alja, der heute am 9. August gegangen ist.)

Zuhause:
Ich fragte, ob Schah-Alja noch hier sei, weil er mir heute sagte, er bleibe nicht mehr lange. Darauf antwortete er mir:

Ámana schómjene som

für einige Zeit habe ich die Erlaubnis erhalten, mit dir zusammen zu sein

Som

bedeutet meistens – eigentlich ist es ein Wort, mit dem man ausdrücken möchte: „es betrifft mich selbst“. Also: man meint mich

9.8.1979

Moischt

moischt hat heute eine ganz andere Bedeutung, sagt Alja. „meine Seele hat einen Schmerz erdulden müssen“. – bezieht sich auf den Abschied von Schah-Alja

11.8.1979

Moischt

sagte ich heute ganz selbstvergessen. „moischt“ heißt natürlich viel, sagten abwechslungsweise Alja und Aranja. In diesem Fall: man muß sich völlig hingeben, einem Werk widmen. Mit voller Kraft setzt ich mich für eine Aufgabe ein. Meine Aufmerksamkeit ist bereit.

weiter Begriffe aus später niedergeschriebenen Texten:

Asomna

ein absolutes Übereinstimmen

Nesch

nein

Jesche

ja

Majischta sit sédie OM

Eine Seele erkennt in sich selbst Gott

Sanjalaischta

bring mir eine Rose

RAM = Abba = Gott