Gin und die Sklaverei des Denkens

AMARYLLIS

130. Bandaufnahme, Hofgut Büchel, Ravensburg, 6.12.93

Kommentar von Lin Sánjana zum Thema

Sklaverei des Denkens

Ich war einmal vor langen Zeiten der Lehrer dieses Wesens, durch das ich jetzt spreche. Wir nannten sie Gin oder Dschin und sie war anders als alle anderen. Sie wollte nie akzeptieren die Gedankengänge ihrer Zeit, und unsere Ami hat manche Ähnlichkeit mit Gin immer noch bewahrt, in ihrem eigenen Leuchtkreis wenigstens sich selbst sein zu dürfen. Das ist Gnade und Last zugleich.

Wir sprachen oft von einem Salzkorn im Turnus der Erneuerung. Ein solches Salzkörnchen bist du auch. Wir möchten dich bitten, liebstes Kind, dich in das Meer zu versenken der GOTTIN, wollen wir einmal sagen, und dich aufzulösen in diesem wunderbaren gedachten Alles des Wassers. Das für euch alle Nährgrund und Voraussetzung des Lebens bedeutet. Ich erinnere mich gut, wie Gin einmal gesagt hat: “Warum muß man das alles denken? Ich brauche das nicht. Ich weiß das und ich bin das...” Aber, mein liebes Kind, meine liebe Gin, als Menschenkind ist dir das Denken auferlegt als Befehl! Und unser Avenarius hat unlängst ein Wort geprägt, das Gin sehr beschäftigt! Er hat nämlich formuliert:

“Die Sklaverei des Denkens oder Denken-Müssens ist
die einzige Freiheit des Individuums...”

Anm. Gesprochen in Heidelberg am 15.10.93

Und diese Freiheit ist dir auch geschenkt. Laß dich doch nicht beeinflussen von Gruppenerfahrungen, von Tendenzen, die du gar nicht zu übernehmen brauchst! Sondern, da du schon ein “Sklave des Denkens” bist, so wahre auch deine Freiheit, und erkenne das Signum auf deiner Stirn: Ein Salzkorn, daß sich auflösen wird in seiner Mutter und zu seinem Vater heimkehrt, um mit euren christlichen Worten zu reden, in die ewige Auflösung des nicht mehr Denken-Müssens.

Das ist in unserer Version, oder in meiner eigentlich, die Erlösung. Vom Denken befreit zu werden und nur noch zu schweben. Und nur noch zu blühen als ein Lied in Gottes Mund. Das ist mein Geschenk für dich. Aber ich bin Lin Sánjana. Wir haben noch andere Lehrer, die anders reden. Ich glaube, Assur möchte sich zu Worte melden.