2. Bandaufnahme 17.04.1981, Ravensburg
Zuhörer M.:
Ich grüße Euch, Dich und die anderen Geistfreunde alle sehr herzlich, ebenfalls mit dem Gottesgruß und ich öffne Dir und Euch mein Herz in Liebe.
Meine Frage an Euch, wir feiern heute das Fest Jesus Christi Auferstehung und aus diesem Bereich soll meine Frage kommen, oder - es sind, mehrere Fragen.
1. Wer ist Jesus Christus?
2. Welche Aufgabe hatte er hier auf Erden?
3. Wie hat er diese Aufgabe durch seinen Tod und die Auferstehung erfüllen können?
Eniasch-Ata:
Diese Frage drängt sich auf, am heutigen Tage. Diese Frage ist allerdings ein gewisses Aufgeben einer überlieferten Tradition. Das heißt, nicht die Frage aber die Beantwortung. Dieses Fixieren einer Allkraft in dieses Wesen, das einstens als Messias auf Eurer Welt gewirkt und gelehrt hat, dieses Fixieren als ersten und letzten und sogar einzigen derartigen Gottessohn, das ist falsch; es ist nicht richtig, daß es nur einen einzigen Messias als Erlöser, das heißt als ein Wesen, das sich ganz bewußt als ein Opfer mit seinem Leben gegeben hat.
Diese Anschauung ist falsch. Ein Messias unterscheidet sich grundsätzlich als ein Bote aus Gottes Reich dadurch, daß ein Messias ganz bewußt sich selbst inkarnieren läßt im Wissen darum, geopfert zu werden. Dieses Geopfertwerden ist als Aufruf, als ein Fanal, das die Menschen aufwühlen soll, das sie aufmerksam machen soll auf etwas ganz Außergewöhnliches. Dieser Opfertod ist schon oft gestorben worden, ehe dieses Wesen, das Ihr Jesus nennt, geboren wurde. Dieses bewußte durchleiden als Mensch, und dieses bewußte sich verströmen in einer leiblichen Ausblutung ist einzig vorbehalten dem Allerreinsten, dem aller - das ist schwer auszudrücken, das ist vorbehalten - den echten Lichtsöhnen, die aus dieser Kraftmitte, dies Zentrum des Gebärens und des Werdens, des ewigen „Jetzt“, wie wir es nennen, entsprungen sind.
Ein Messias ist sozusagen tatsächlich Gott in reinster Form, als ein Lichtstrahl des Reinsten und ungebrochenen Wirklichen, wir können nur in Vergleichen reden, der sich in den Körper eines neugeborenen Kindes einfiltert, um das Leben eines - zunächst ganz ununterschiedenen - Menschenwesens zu leben. Dabei mußt Du eines bedenken, ein Wesen, das geboren wird, ist allen Ähnlichkeiten und Bedingungen unterworfen, die ein jedes Menschenwesen zu erfüllen hat. Dazu gehört auch die Tatsache, daß ein Wesen, das geboren wird und seine Seele erhält, im Augenblick dieses Einströmens der Seele in diese sterbliche Hülle all seine Erinnerung verliert, aus einer Zeit, die vor seiner Geburt bestanden hat.
Auch ein Messias ist nicht - in dieser Art nicht - ausgeschlossen von diesem Phänomen, daß eine Seele, die sich inkarnieren läßt, ihre Erinnerung verliert.
Dieses Wesen also, das geboren wird, ist wie ein anderes Kind ausgesetzt in diese Welt, eingebettet in seinen Kulturkreis, es ist abhängig von seinen Eltern, von seinen Lehrern, Geschwistern, von der Konstellation der Politik in seinem Lande. Ja, es ist sogar ausgeliefert all diesen negativen Mächten, die an Euch arbeiten und die Euch irritieren, ohne daß ihr es vielleicht bewußt registriert. In Nichts aber auch in gar Nichts unterscheidet sich ein geborener Messias von einem jeden inkarnierten Wesen auf diesem Planeten. Der Unterschied besteht darin, daß dieses Wesen als ein Medium geboren wird, das die Fähigkeit besitzt, Verbindung aufzunehmen mit all diesen Wesenheiten, die in fluider Form unabhängig von einer Inkarnierung bestehen.
Ein solches Medium, wie Jesus Christus, so wie Ihr ihn nennt, allerdings wurde erst als Jüngling aufmerksam auf diese Gabe und außerdem bestand die gleiche Gefahr, die ein ,jedes Medium zu bestehen hat, die darin besteht, zunächst nicht zu wissen aus welcher Sphäre die Übertragungen fremder Individuen stammen.
Dieses gewisse Stadium der Unsicherheit, des Zweifels, macht jedes Medium durch. Auch Jesus Christus machte hierin keine Ausnahme. Was man Euch erzählt über diese Versuchungen des Satans, ist zwar in seiner Form zugeschnitten auf ein etwas naives und ein Volk, das dieses Reingeistige in seiner letzten Konsequenz, das diese bildhaften Wahrheiten ausgedrückt haben mußte in ganz konkreten Abfolgenvon Szenen die einer Seele verständig und einleuchtend waren.
Diese Versuchungen, wie es dargestellt wird, haben stattgefunden, das ist richtig. Allerdings besteht ein enormer Unterschied in den Überlieferungen und den tatsächlichen Begebenheiten. Dieses Versuchtwerden durch gewisse negative Strömungen ist erlebt worden und durchlitten worden unter großen Seelenqualen und echten Zweifelsanfällen, wenn ich das so ausdrücken darf, ein Wesen war zerrissen von Unsicherheit von Selbstzweifel.
All die Ausschmückungen, die eine liebende Verehrerschaft darumgerankt haben, sind kindlich. Aber sie entspringen aus einem Bedürfnis, diese Wahrheiten auszuschmücken und. zu umranken mit einem Heiligenschein, wenn ich es so ausdrücken darf, das ist ganz natürlich. Das ist fast zwangsweise beobachtet. Auch bei Gesandten, die keine Messias waren, sondern die Ihr Propheten nennt, ist unendlich viel dazu komponiert worden, das nie gesprochen und nie erlebt wurde. Einfach aus dem Bedürfnis, ein Wesen herauszuheben aus der Masse, was wir „normale Menschen“ vielleicht nennen könnten.
Ein Mensch, der ein anderes Wesen herausheben möchte aus dem Niveau des Normalen, (das ist sehr schlecht ausgedrückt, ich möchte sagen aus der Norm des Durchschnittes) - ein Wesen, das so herausgehoben werden möchte durch seine Geschichtsschreiber und seine Freunde, durch seine Schüler, wird immer glorifiziert. Wir wollen nicht sagen verfälscht, in diesem Wort verfälscht ist - vielleicht gefühlsmäßig - der Wille eingeflochten, absichtlich etwas falsches zu sagen, das wollen wir damit nicht ausdrücken. Es ist eigentlich eine überströmende Liebe, die ein Wesen mit einer Glorie von Liebe und von außergewöhnlichen Begebenheiten umgibt, um auszudrücken, er oder auch sie war etwas in dieser Generation nie Erlebtes, nie Geahntes und Unvergleichbares. Deshalb ist es verständlich, daß es Menschen gibt, die diese wörtlichen Überlieferungen ablehnen, ja sogar als Beweis ansehen, daß dieses ganze Geschehen nicht stattgefunden hat. Das ist falsch.
Der geistige Kern ist wahr und ist geschehen. Dieses Rankenwerk, das darum gesprochen und geschrieben ist, ist teilweise unbewußt verfälscht und teilweise bewußt, das müssen wir betonen.
Das schmerzt Dich vielleicht, aber es ist eigentlich ein gewisses Einschwenken in ein - auf eine Basis, die auch ein sehr Intellektueller Mensch aus Eurem Zeitalter und aus Eurem Kulturkreise eben annehmen kann, was wir Euch jetzt diktieren.
Wir bedauern zutiefst, daß es gerade sehr viele ernsthafte Menschen sind, ringende, die um diese Kernwahrheiten bluten, die einen solchen reinen Willen haben, diese Botschaft aufzunehmen, auch zu glauben und die durch eine sehr ungeschickte und geradezu unverständliche - durch ein unverständliches Beharren auf den Buchstaben einer Überlieferung - gerade oft die ernsthaften Menschen verhindern, diese Botschaft anzunehmen, die in ihrer Einmaligkeit wirklich die Kraft hat, ein Menschenwesen mit einer Sicherheit zu erfüllen, daß Gott die Möglichkeit besitzt, aus seinem eigenen Zentrum solche Lichtpfeile zu schießen auf Eure Welt und sie dort in einen Menschen zu verwandeln. Eingehen zu lassen in einen Leib. Wir bedauern zutiefst, daß diese Unbeweglichkeit eines Systems, eines geistigen Systems, unfähig ist, die Menschen in ihrer innersten Inbrunst zu ergreifen und ihnen zu sagen, dieser Jesus Christus war Gottes Sohn. Und das was Euch hindert diese Wahrheit in ihrer, überwältigenden Aussage anzunehmen, das sind äußere Verfälschungen, die - aus welchen Quellen sie auch immer geflossen sein mögen - diese strahlende Wahrheit in sehr ungeschickter Weise abspiegeln, die einfach für gewisse Menschen unannehmbar ist.
Ich möchte es so versuchen zu erklären:
Dieser Mensch Christus als Mensch, war als Mensch in nichts unterschieden, was seine fleischliche Hülle anbelangt, aber sein wahres Wesen, was das wahre Wesen eines jeden Menschen ausmacht, dieses abgesplitterte Teil der Gottseele, dieses Ausgeformte aus der Urseele in ein Nennbares, das ist allerdings unvergleichbar in dieser Ära gewesen, einmalig. Ein echtes, reinstes Ausbluten eines Gottesherzens als Messias, ein Tropfen aus seinem Allgeist, der ausgeschüttet wurde in ein Sendegefäß in Fleisch und Blut - wie Du und wie Amaryllis eines ist - das ist in dieser Erdenära einmalig und bis jetzt auch nicht wiederholt worden.
Dieses Wesen Jesus Christus ist also wirklich, nicht nur in diesem Äon, wenn ich so sagen darf, einmalig und der letzte gewesen, das sagt aber gar nichts darüber aus, daß dieses Phänomen nicht wiederholt werden könnte, in irgend einer Zeit, das wissen wir selbst nicht. Es wäre auch ganz unlogisch zu behaupten, eine Allkraft wäre unfähig, etwas zu wiederholen, was in seinem Gesetze möglich ist. Eine solche Denkart ist lächerlich und sie findet ihren Gegenpol in der Behauptung daß vor diesem Gottessohn nie eine solche Offenbarung stattgefunden haben könnte; das ist falsch, sie hat stattgefunden, und zwar nicht nur einmal, allerdings erinnert sich Eure Menschheit nicht daran mit ihren begrenzten Geschichtsbegriffen.
Es tut uns leid, daß solche Wahrheiten in einer etwas naiven Form verschleiert werden. Vielleicht nicht aus einem unlauteren Motiv, das wollen wir - sehr vorsichtig ausgedrückt - nicht unterschieben, aber aus einem eigenmächtigen Antrieb, der nicht göttlich ist, sondern der rein menschlicher Natur ist.
Ich möchte sogar behaupten politischer Natur, nämlich einen gewissen Zwang auszuüben auf die Seelen, die in dieser Kirche zusammengefaßt sind. Und das ist ein Punkt, den wir absolut ablehnen, und ich darf sagen, daß ich hier im Einklang mit Gottes Stimme rede; ich würde mich nie unterfangen eine solche - vielleicht in Deinem Bewußtsein - Ungeheuerlichkeit auszusprechen, wenn ich nicht autorisiert wäre das zu tun. Du weißt genau, daß ich überwacht bin von strengster Beobachtung, und ich würde mich nie unterfangen so etwas auszusprechen, wenn ich nicht wüßte, daß ich im Einklang spreche mit diesem Kraftzentrum, das dieses Universum trägt und speist.
Amen
Nach einer Pause sagt M., daß sie meint, das Thema, die Fragen, seien noch nicht ausreichend beantwortet.
Eniasch-Ata:
Es ist richtig, ein Eniasch-Ata hat noch etwas zu sagen zu diesem Thema.
Ich möchte vorausschicken, daß eine solche Sendung eine große Anstrengung bedeutet für Brahma. Dieses Einformen von solchen anspruchsvollen, geradezu explosiven Themen, ist außerordentlich verantwortlich und dieser Bruder bemüht sich unendlich, die Worte, die er wählt und diesem Medium eingibt, zu präzisieren ohne zu verletzen, und auch die heikelsten Fragen mit einer gewissen versöhnenden und verstehenden Einfühlung durchzugeben. Wir wollen alles vermeiden, das irgendwie etwa Haß oder eine Art von Unwillen erregen könnte.
Aber ein Wesen hat gefragt, und wir antworten nach bestem Erfassen. Ich glaube, wir können nur auf der Basis der Ehrlichkeit zusammen arbeiten. Und ein Eniasch ist doch als „Geist der Erkenntnis“, das hat sich Amaryllis richtig erinnert, verpflichtet, die Erkenntnisse, die zumindest ihm zugänglich sind, der Wahrheit gemäß weiterzugeben. Eine Erkenntnis ist neutral. Es gibt auch deprimierende Erkenntnisse, die man nicht gerne hört. Aber wir glauben, daß auch eine vielleicht ungewohnte Wahrheit oder Auslegung auf Verständnis und eine Bereitschaft des Durchdenkens stößt, das würden wir sehr begrüßen.
Diese Diktate, die wir Euch geben, sind ja nicht nur ein Dokument, das sich darauf beschränkt, niedergelegt zu werden; diese Themen, die wir mit Euch behandeln - auf Euren Wunsch übrigens - sind doch im Grunde nur ein Ansporn, um sich selbst klar zu werden über verschiedene Unstimmigkeiten, über die man unglücklich war oder Fragen hatte. Wir erwarten eigentlich, daß diese Diktate nichts anderes sind als eine Art von Ansporn, Euch selbst mit Euren Möglichkeiten und Euren Erkenntnissen zu unterhalten und dadurch wieder neue Fragen zu stellen, so daß wir ein wunderbares Zusammenarbeiten haben, das wie eine Kette von Gliedern sich ineinander fügt und auch eine gewisse Fortsetzung garantiert. Es wäre bedauerlich, wenn eines Tages ein fragendes Wesen sagen würde, ich weiß nicht, was ich fragen soll. Allerdings wissen wir immer, was wir sagen sollen. Amaryllis hat schon einmal die Befürchtung geäußert, daß die Themen eines Tages, vielleicht erschöpft sein sollten. Da braucht Ihr Euch keine Sorgen zu machen.
Die geistigen Wahrheiten, die wir Euch vermitteln können, reichen aus, und wenn Ihr tausend Jahre alt werden würdet - das ist ein kleiner Scherz. Aber ich wollte nur sagen, ein Vorrat an Themen ist zu Euren Lebzeiten unerschöpflich und wir hoffen sehr, daß wir noch lange Jahre mit Euch arbeiten dürfen. Das wollte ich vorausschicken.
Nun wollen wir fortfahren mit diesem Thema, das Du uns gestellt hast: Dieses Thema heißt, wer ist Jesus Christus?
Das haben wir glaube ich erschöpfend behandelt. Eine andere Frage lautet ungefähr so:
Dieses Wesen, das eine Sendung aufgenommen hat in einem ganz bestimmten Lande, das tatsächlich vorausbestimmt war - das möchte ich noch dazusetzen - dieses Wesen ist nach seinem Leben auf der Erde und nach seinem qualvollen Tode am Kreuze als reines Teil der Reinheit tatsächlich, als eine Art Heimkehr, zurückgeschnellt, wenn man so sagen will, in diese Urbrutstätte, aus der es gesandt worden ist.
Was Amaryllis heute in der Kirche beanstandet hat, hat sie mit Recht beanstandet. Diese Geschichten - oder wie soll ich das ausdrücken - diese Überlieferungen, die besagen, daß dieses Wesen, das Jesus Christus war, als Mensch von Fleisch und Blut sich seinen Jüngern genaht hat und sogar gegessen hat, ist lächerlich. Es ist vollkommen unmöglich. Ein Wesen, das gestorben ist, ist gestorben und kann nicht wieder erweckt werden. Nie! Es gibt Gesetze, die unumstößlich sind, die so einen Punkt setzen, der einfach nicht überschritten werden kann. Ein Wesen, das tot ist, hat seinen Körper zurückgelassen als leblose Hülle. Es ist gelöst worden von diesem Lebensband, das Du kennst, und ist zurückgekehrt in sein eigentliches Leben als Seele. Und ein Wesen, das als Seele selbständig gelebt hat, kann in diesen verlassenen Körper niemals wieder zurückkehren, das ist einfach ungesetzlich.
Deshalb sind diese ganzen Geschichten, die heute Euch erzählt werden, über diese Erscheinungen, jedenfalls in diesen materiellen Auslegungen falsch. Etwas anderes ist natürlich ein geistiges Sehen.
Dieses starke Verbundensein mit diesem Freunde und Lehrer Jesus, das ist durchaus der Fall gewesen mit seinen Schülern, hat sie ganz gewiß befähigt, in geistiger Sicht zu erfassen, daß dieses Wesen als Seele lebt und bei ihnen war, diese Tage, die bei Euch beschrieben sind. Das ist richtig, das ist wahr.
Aber es ist nicht richtig, daß sich dieses Wesen als Mensch gezeigt hat, als ein toter Mensch, der lebt, das gibt es nicht. Und ein toter Mensch kann nicht essen, das gibt es nicht. Eine Seele nimmt keine Nahrung zu sich, in dieser Form, nie! Und deshalb ist dieses gewisse trauern, das auch Amaryllis heute gefühlt hat, von uns sehr wohl verstanden worden. Eine Seele ist so bereit, diese Botschaft aufzunehmen, und so bereit, dieses Glücksgefühl zu teilen, das diese Botschaft doch in sich birgt, daß es eine Seele schmerzt, daß immer wieder solche Barrieren aufgebaut werden, die einem kritischen und intellektuellen Menschen völlig unmöglich erscheinen, in Einklang zu bringen mit der inneren Wahrheit dieser Dinge.
Dieses Beharren auf diesen Aussagen ist ein ganz grober Fehler Eurer Kirche und es wird sich bitter rächen, soweit es sich nicht bis jetzt gerächt hat. Ein Wesen hat auch bedauert, heute Morgen, das haben wir gehört, wie beschämend leer diese Kirche gewesen ist. Beschämend, denn das Ostern , das ist das Herzstück Eurer Religion, nicht dieses Weihnachten, auch nicht dieser Karfreitag. Ostern, das ist diese überwältigende Aussage. Und diese Trauer, die Ihr beide gefühlt habt, Du hast auch davon gesprochen, ist sehr verständlich. Auch wir trauern in einer Art mit Euch, daß ein solches Gottesgeschenk in ein Korsett geschnürt worden ist; das ist doch - das können wir gar nicht fassen, wir freie Wesen können das nicht fassen. Daß eine Kirche, die doch zum Wohle ihrer' Gläubigen geschaffen worden ist, solche Dinge, die sie im Grunde nämlich selbst gar nicht akzeptiert, ununterbrochen und unermüdlich weitergibt. Das ist eine Lüge und tut uns weh.
Ich weiß, das ist ein sehr strenges Wort, und ich weiß nicht, wie Ihr das aufnehmt. Aber jedenfalls wir als freie Geistwesen sehen es nicht anders. Es ist nicht nur eine falsche Weitergabe, es ist fast ein bewußtes Festhalten, nämlich das Festhalten an Buchstaben und Worten, die in Eurer heiligen Schrift niedergelegt sind und die einfach falsch sind. Es gibt effektiv falsche Stellen in Eurer Bibel. Ich muß das aussprechen. Diese falschen Stellen, das müssen wir noch hinzufügen, sind allerdings - in den meisten Fällen jedenfalls - aus einer gewissen Begeisterung heraus verfälscht worden, aus einer Ausschmückung, aus der Tendenz etwas Außergewöhnliches mit ganz außergewöhnlichen Umständen zu verquicken. Das ist von Eurer Warte aus gesehen, ganz verständlich, aber es ist einfach nicht richtig. Und dazu gehört auch dieses Erscheinen Jesus Christus als Mensch im Fleisch, das ist eine Erfindung, eine reine Erfindung.
Dann wollten wir noch ein anderes Thema anschneiden. Dieses Thema heißt, wie ist es möglich, daß dieses Wesen Jesus Christ eigentlich erfahren hat, darüber habt Ihr Euch unterhalten, daß er wirklich Gottes Sohn ist? Amaryllis hat es angedeutet, weil sie es von uns wußte. Dieses Wesen war ein Medium, ein begnadetes Medium, und hat die gleichen Gewissensqualen oder diese gleichen Zweifel durchgemacht, die jedes Medium durchmachen muß. Diese Unsicherheit, aus welchen Sphären diese Stimmen kommen, diese Aufklärungen, dieser Auftrag. Aber dieses Medium war durchgestoßen bis zu seinem Entstehungspunkt, aus dem es kam, es war sozusagen als ein Ausgeformtes aus dem Allumfassenden nahtlos in Austausch mit seiner Ursubstanz und hat auch seine seelische Nahrung daraus empfangen, bezogen. Dieses Wesen Jesus Christus war sich bewußt, ein echter Sohn aus der Mitte zu sein und er wußte auch um seinen Tod, das ist richtig. Das ist in Eurer Bibel richtig ausgedrückt. Er wußte, daß ihm als letzte Prüfung, diese schreckliche Todesart bestimmt war. Und er war Willens, sie zu erleiden. Im vollen Bewußtsein der irdischen Schmerzen, die ihm zugefügt werden würden und dieser Demütigungen und Kränkungen, die man ihm ja nicht erspart hat. Dieses ganz bewußte sich opfern im Wissen eigener Reinheit und im Bestreben, durch dieses Beispiel die Seelen der Menschen zu erschüttern, sie aufmerksam zu machen auf eine neue geistige Offenbarung, die diesem Zeitalter vielleicht noch fremd war - dieses Wissen ist die Ureigenschaft eines Messias im Gegensatz zu anderen Boten.
Ich wiederhole mich jetzt, aber ich will auf ein anderes Ziel hinaus:
Ich sagte, dieses Bewußtsein eines Messias, seiner Sendung, dieses Bewußtsein war das Schwerste, was er zu bestehen hatte. Die Gewißheit in Gott zu haben, ich bin es.
Das wollte ich noch hinzufügen.
Und nun wollen wir ein anderes Thema behandeln, das besagt, dieses Sterben,. dieses sich opfern ist eine Art von Fanal, ein Posaunenstoß, der eine damalige Kulturschicht oder ein - diese geschichtliche Einheit des Volkes aufrufen sollte, um Aufmerksam zu werden, es gibt eine andere Auslegung Eurer heiligen Bücher, es gibt eine feinere, eine edlere eine umfassendere und eine Auslegung, die nicht gebunden ist an ein eingesessenes Volk, das auf seine Schriften pocht und seine Propheten; sondern es gibt eine Urwahrheit, die in sich besteht, die als Seiendes verbindlich ist, über jede Auslegung erhaben.
Diese Wahrheiten, die ein Jesus verkündet hat und die in diesem Volke ausgesprochen wurden, sind nicht gebunden an eine Rasse oder an eine gewisse Volkszugehörigkeit. Sie sind in sich absolut und tatsächlich verbindlich, für jedes lebende Wesen. Allerdings ist damit nicht gesagt, daß diese Wahrheiten in einer gewissen Form verbreitet werden müssen oder in einem gewissen Ritus oder einer gewissen Abfolge von Gewohnheiten verkündet werden muß. Eine Wahrheit ist zwar absolut, aber eine Befolgung dieser Wahrheit kann auf verschiedenen Wegen erfolgen. Also ist diese Verkündigung zwar als Absolutes verbindlich, aber in der Form keineswegs. Es ist lächerlich, eine Gotteswahrheit einfangen zu wollen in eine Institution, die in ihrer Konzeption, in ihren ausführenden Organen doch aus Menschen besteht, die sich keineswegs irgendwie als Heilige oder als - gar als - Messias unterscheiden von anderen Menschen. Es gibt natürlich Übereinkünfte, gewisse Formen zu beobachten, aber. das ist noch lange kein Grund, andere Formen zu mißachten oder überhaupt eine ungeformte Verehrung, die sich nicht an einen Wortlaut klammert oder nach einem Buche gelehrt wird, nicht anzuerkennen, ist völlig unlogisch. Eine ewige Wahrheit kann man nicht diminuieren in ein Buch oder in ein gewisses Glaubensbekenntnis. Eine Wahrheit braucht sich überhaupt nicht zu formulieren. Eine Wahrheit kann auch gelebt werden. Absolut. Das ist völlig falsch, ein Wesen einer Kirche zugehörig zu betrachten, weil es Steuern bezahlt. Es gibt eine viel umfassendere Kirche, die keine Pfarrer kennt, nicht einmal ein Bethaus, diese Kirche ist Christi-Kirche. Und diese Kirche ist nicht beschränkt auf das was ihr Christentum nennt. Diese Kirche ist eine geistige Einstellung. Ein Leben in seinem Geiste. Dazu braucht es keine Formen und kein Bekenntnis. Dazu braucht es nur Taten. Ein Ausstrahlen, ein Ausbluten seines Wesens. Dieses Widerspiegeln des Gotteslichtes in Eueren Herzen - das ist die echte Kirche. Und das muß Euer Bestreben sein, so lauter zu werden, so einen direkten Kontakt zu erhalten mit dieser Inkraft, daß Ihr ein Widerspiegel seid dieses Absoluten; soweit es einem Menschenwesen überhaupt möglich ist.
Das ist die wahre Kirche! Dieses innige Verbundensein mit diesem Keimpunkt, aus dem das Universum quillt und sich stets erneuert. Dieses Gefühl zu haben, mitzuschwingen in diesem Wirbel des Lichtes. Einzugehen in diese blendende Schöne einer Kugel, dieses vollendete Symbol des Makellosen, das ist unsere Kirche.
Amen
Margot frägt noch abschließend, ob Jesus seine Mission erfüllt habe.
Natürlich hatte er seine Aufgabe erfüllt, denn er hatte sich ja selbst erkannt als ein Abkömmling aus dieser Urbrutstätte, und er war diesen schweren Weg zuende gegangen, und er hat dieses Fanal gesetzt, das für einen großen Teil der Menschheit richtungweisend war und noch heute ist. Eine gewisse Umkehr in den geistigen Erfassungen des wahren Lebens doch herbeigeführt hat, das wollen wir gar nicht mindern. Aber darüber hinaus, sagt Deine Frage, dieses Leben hat seinen Zweck erfüllt und diese Sendung hat auch ihre Früchte getragen.
Ein Wesen hat gefragt, aus welchen Gründen ist dieses Wesen für uns richtungweisend? Ist dieses Wesen durch seinen Tod wichtig? Oder ist es durch seine Himmelfahrt, die übrigens auch nicht so stattgefunden hat, wie sie Euch erzählt wird, für Euch der verheißene Messias gewesen? Er ist es, und wird es ewig bleiben! Es ist eigentlich gar nicht von einander zu trennen, dieser Tod unter qualvollsten Umständen und ein „Auffahren gen Himmel“, wie Ihr sagt, einer Seele, denn dieser Weg des Messias ist sozusagen folgerichtig zuende geführt worden.
Das was die eigentliche Aufgabe dieses Messias war, werden wir Dir erklären:
Es war die Liebe, die er Euch geschenkt hat.
Ein Wesen hat Euch gezeigt, daß das Wichtigste im Leben eines Menschen nicht die Intelligenz ist, nicht ein Erfolg in äußeren Umständen, auch nicht die Niederringung eines Feindes durch Waffen oder durch Ironie, denn eine seelische Verletzung entspricht einer körperlichen, dieser Christus hat Euch gezeigt, daß die Macht der Liebe das Edelste und Größte ist, das ein Wesen in sich fühlen kann und das es leben muß, um seiner Wesenheit ähnlich zu werden, wenigstens entfernt ähnlich zu werden. Diese Botschaft der Liebe war in der damaligen Zeit absolut neu und ist allerdings in ihren Auswirkungen nicht in dieser Reinheit erfolgt, die wir uns gewünscht hätten. Aber diese Botschaft gehört der absoluten Sphäre an, das heißt: sie ist ewig. Ewig verbindlich und ein Ansporn für jedes Wesen, das sich Gott und Jesus Christus geweiht hat, diesem reinen Prinzip nachzueifern und es zu leben.
Jesus hat seine Mission erfüllt. Aber Ihr nicht und das ist ein Ergebnis, das uns zuweilen sehr betrübt.
Andererseits sehen wir mit Entzücken Eure Zusammenkünfte und hören Eure Unterhaltung, dieses Ringen um Klarheit und dieses Versuchen, über diese Schwelle der Begrenzung durch gewisse an Worte gebundene Begrenzungen, diese Grenzen zu überfliegen, um vorzustoßen zu diesem Absoluten, soweit es für ein Menschenwesen überhaupt erreichbar ist. Das gibt auch uns Geistwesen wieder den Mut, es klingt vielleicht lächerlich, mit einer größeren Intensität uns einzusetzen und dieses Fragen von Euch mit äußerster Präzision und Liebe zu beantworten. Und Euch aufzurufen, zu uns zu kommen, um Euere Fragen zu stellen und unsere Antworten zu erhalten, die wir zugeleitet bekommen durch solche Geistwesen, die - das ist schwer auszudrücken - das sind eigentlich keine Geistwesen, das sind Ausströmungen aus diesem Urkeim, Das hat man Dir doch erklärt, daß ein solcher Strahl aus dieser Urmitte sich mildern muß bis es ein Wesen erreicht, und dieses Einleiten dieser Strahlen, das ist auch unsere Aufgabe und auch wir erhalten diese Strahlen in unseren Geistleib, um ihn Euch weiterzugeben.
Ich weiß nicht, ob Du noch eine Frage hast, wir bitten Dich, sie zu stellen:
Margot bedankt sich und bittet zum Abschluß, um ein Gebet.
Ein Gebet aus der Urmitte für Ami und mich:
Ich spreche aus meiner Mitte zu meiner Mitte.
Ich spreche als ein Spiegel,
der ein Bild tragen möchte aus Deiner Brutfülle.
Gib mir doch die Kraft,
diesen Spiegel rein zu halten.
Laß mich doch ein Widerbild sein,
dieser ewigen Leuchtfülle.
Ich fühle mich oft so einsam
und ich fühle mich oft verdunkelt,
aber ich weiß, ein Spiegel ist doch hell,
ein Spiegel kann ja nur hell sein,
wenn er Dich spiegelt, denn Du bist doch das Licht;
wie kann ich eine Dunkelheit spiegeln
gegenüber einem Licht?
Hilf mir doch, daß ich die Dunkelheit überwinde,
diese Trauer, die mich so oft beschattet,
die mir alle Freude nimmt und allen Mut.
Laß mich doch ein kleines Licht sein,
nur ein Funken, der versteht, daß er aus Dir stammt,
daß er aus Deiner Urfülle herabgefallen ist in diese Welt
und gar nicht versteht, warum er hier bleiben muß.
Hier bleiben muß. - Warum?!
Hilf mir doch zu verstehen,
daß ich hier bleiben muß aus Liebe,
hier bleiben muß aus Liebe
Amen
II. Teil Osterthema, die Überwindung der Trauer
Dieses, was du angeschnitten hast, ist keine Frage; das ist eine Stimmung, die euch befallen hat, und die wir selbst mitfühlen. Ein Geist ist ja einem Medium so verbunden und so eingeflochten in seine Seele, daß er jede Regung fühlt, auch diese Angst. Die werde ich euch erklären. Dieses Wesen wird in eine immer tiefere Tance versenkt, und das Wissen darum, möglicherweise eines Tages sich selbst nicht mehr hören zu können, hat es in Panik versetzt. Das können wir verstehen. Eine völlige Bewußtlosigkeit ist ein schreckliches Erlebnis für ein wissendes...
Margot fragt: Welches Wesen habt ihr jetzt gemeint - Ami oder mich?
Das ist Ami. Sie hat geäußert in ihrem Diktat, daß sie Angst hat, weil sie gefühlt hat, daß ihre Sinne zu schwinden drohten. Davor hat sie Angst. Sie hört gern ihre Stimme, auch wenn sie nicht fühlt, wer sie beeinflußt. Sie wird eine neue Ausbildung erhalten. Davor hat sie Angst. Deshalb hat sie mich abgelehnt. Auch ein Wesen ist sehr einfühlsam -
Aber die Trauer, die ihr fühlt, die fühlen wir mit. Eine Trauer ist etwas Ansteckendes wie die Freude. Ein liebendes Wesen fühlt sofort die Stimmungslage eines Freundes, diese gewisse Dämpfung eurer Freude oder eurer Begeisterungsfähigkeit, die doch vorhanden ist. Ich möchte sagen, dieses Wissen im ein gewisses Versagen dieser Botschaft, die in ihren Früchten so wenig überzeugend scheint - ich glaube, daß dieses Nachdenken über dieses Werk eines Messias einerseits und das, was euch sichtbar ist als der Effekt andererseits, das strebt so auseinander, das ist so ein Auseinanderklaffen, daß ein Wesen, das selbst liebend ist und guten Willens, durchaus von Trauer befallen werden kann. Das glauben wir euch gleich! Das fühlen wir mit. Aber du hast recht, Liebling, wenn du Amaryllis vorhältst „du hast noch so viel zu tun! Warum trauerst du über dein Zurückbleiben müssen? Du freust sich doch über die Diktate, die du erhältst! Du freust dich über diese jungen Menschen, die du so liebst und auf die du dich so freust und einstellst!“
Dieses Überfallenwerden von Trauer, das darfst du mir glauben, überkommt auch einen Geist. Sogar einen Messias. Darin hat die Schrift nicht gelogen: Auch ein Messias war tief traurig, tief betrübt - nicht über seinen Tod, den er vorausgeschaut hat, sondern in einer gewissen Vorausschau, wie viel verfälscht werden wird von diesem edelsten Herzblut, das schließlich nur noch rinnt als ein ganz zögerndes, fast angstvolles Bächlein. Und jetzt werden wir euch etwas sagen: Es sind Menschen wie ihr, die aufgerufen sind, die Freude weiterzugeben an diesem Werk eines Messias! Ihm wieder eine tragende Kraft mitzugeben, dieses Vermächtnis der Liebe auszustrahlen als ein echter Spiegel! So wie Amaryllis gebetet hat: „Laß mich ein Spiegel sein deines Lichtes! Der kann ja keine Dunkelheit widerstrahlen, wenn er dein Widerbild ausleuchtet.“ Das ist ein schönes Gebet!
Diese Tränen, die du vergossen hast, Amaryllis - wir wissen das, diese Sehnsucht, bei uns zu sein. Aber diese Liebe, von der du doch gesprochen hast, ist doch auch für dich eine Verpflichtung. Eine Liebe ist immer ein schwerer Weg, Amaryllis, und ein Licht zu sein, ist nicht immer leicht! Du mußt diese Trauer bekämpfen! Stell dir doch vor eine Lilie, die aufgeblüht ist, die ihren Kelch geöffnet hat dieser Gottheit - das muß dich doch jauchzen machen, Amaryllis! Und dein Lieblingswesen mit! Ihr sollt nicht trauern - ihr sollt singen! Und ihr sollt beten. Ich werde mit euch beten:
Gebet um die Überwindung der Trauer
Himmlischer Vater!
Vertreibe doch die Trauer aus meinem Herzen!
Vertreibe diese Verzagtheit aus meinem Gemüt!
Zeige mir doch die Schönheit deiner Welt!
Zeige mir die Freude,
die wir selbst verströmen dürfen!
Zeige mir doch alle diese Wege,
die wir noch gar nicht erkennen,
und die alle zu dir führen,
wenn wir es nur wollen!
Ach Mutter!
Dich flehe ich an:
Schau mich doch an als dein Kind,
das sich so bemüht,
deinen Weg einzuhalten
und zu dir zu kommen!
In deine Arme sich zu schmiegen!
Gib mir doch die Kraft,
daß ich immer diesen Weg vor mir sehen kann.
Daß ich das Licht sein darf,
das sich spiegelt in Dir.
Daß ich niemals vergesse,
daß ich mit meinem eigenen Willen
gekommen bin auf diese Welt.
Ich habe es ja so gewollt -
warum sollte ich traurig sein?
Ein Wesen, das seinen Willen hat,
muß doch jauchzen!
Ja, das bitte ich:
daß ich mich erinnern kann an die Gründe,
warum ich gewünscht habe, geboren zu werden.
Hilf mir doch,
daß ich mich erinnern kann,
wie du mich gesandt hast -
gesandt, ja...
Amen, Amen