Das Göttliche in uns

AMARYLLIS

53. Bandaufnahme in Biberach, 17. April 1985

Frage: “Welchen Weg fordert das Göttliche Ich von uns Menschen in heutiger Zeit? Und wie
können wir lernen, unser Ich zu verstehen im Sinne des Göttlichen?”

Antwort:

Ein Wesen fragt: Ein Göttliches Ich, nennst du es, und ein menschliches Ich stehen in Korrespondenz. Was können wir tun in unserer heutigen Zeit, um dieses Eigen-Ich, dieses Selbst-Sein, zu verstehen als Teil Gottes? Wir glauben, wir wissen es nicht, daß wir diesen Sinn richtig erfaßt haben deiner Frage? Sonst bitten wir dich, uns zu korrigieren,

Herr G. bestätigt, daß es so richtig erfaßt sei.

Ein Wesen fragt; Dieses All-Sein, dieses unbegreifliche, ist unsere Heimat - auch in der Verbannung dieser Derb-Materie; und dieser Teil des Ganzen hat sich gebären lassen auf dieser Erde mit vollem Willen, um durch diese schwere Schulung und diese dornenvolle Straße zu versuchen, auch hier auf diesem Planeten Christus zu sein, nämlich eine Einspiegelung zu sein einer Ur-Siegelung in diesem gedachten Gott-Leibe. Ein jedes Einzel-Ich, sagst du, wir wollen noch einmal dieses Wort benützen, ist eine Ausdrucksform im All-Ich, im All-Gott-Sein, ist ein Teil des Ganzen und trägt damit ewig einen Stempel oder ein Siegel, ein göttliches Signum, das dieses Wesen in alle Ewigkeit befähigt, zurückzukehren in seinen Stammplatz, aus dem es irgendwann einmal abgeirrt ist. Wir haben schon oft gesagt, daß wir euch diese letzte Frage nicht beantworten können, warum ein Engelwesen in seiner Vollkommenheit “widerdrehend” wird, wie wir sagen, sich aus der göttlichen Harmonie entfernt, und nach dem Grade, nach dem Winkel kann man fast sagen der Abirrung sich entfernt von seinem Du, von seinem zweiten Flügel. Auch wir Freunde aus einer anderen Welt, jedenfalls, die im Augenblick um Amaryllis geschart sind, haben unser Dual noch nicht wiedergefunden. Wir haben diese opfervolle Aufgabe übernommen, auf unserem Lichtwege zu Gott durch dieses Medium uns wieder diesem Planeten zuzuwenden, dem wir auch einmal angehört haben - alle, auch Sirius - und den wir schon so lange hinter uns gelassen haben mit seiner magnetischen Anziehung. Diese Aufgabe ist von uns freiwillig übernommen worden, um zu versuchen, durch Amaryllis, wie wir dieses Wesen nennen, den Menschen zu helfen, sich selbst zu verstehen.

Dieses Ich, von dem du sprichst, dieses Selbst oder dieses eigene unverwechselbare, unersetzliche Sein, ist auch in der größten Verdunkelung immer noch Gott. Denn es gibt nichts, es gibt nichts im All-Sein, das nicht Gott wäre; auch das Negative, das was ihr sehr ungenau das “Böse” nennt, ist im Plane Gottes enthalten, sonst wäre es nicht existent. Es gibt ein ganz einfaches Mittel oder eine ganz schlichte ... (Amaryllis ringt verzweifelt um die Formulierung und ruft Aramaton um Hilfe) “Es ist einfach ganz einfach...” Natürlich ist es einfach, Ami! Es ist ganz einfach - und das Allerschwierigste: Es ist,

in dir selbst Gott zu sehen,
denn du bist Gott.

In dir selbst das Licht zusehen, denn du bist das Licht, und in dir selbst die Liebe zu sehen, denn du bist die Liebe.
Ein Wesen, das sich bemüht, sein ganzes Sein, seine ganze Inbrunst, sein ganzes Streben und Blühen und Wachsen an der Liebe zu orientieren, ist auf dem richtigen Wege. Dazu braucht man keine Lehrbücher und keine Satzungen, keine künstlichen Konstruktionen - im Grunde nicht einmal eine Kirche. Denn es gibt nur eine Kirche, und die ist Gott. Und alle diese Gemeinschaften, die sehr sinnvoll sind, sind in ihrer Gesamtheit Gott. Es ist also im Grunde ganz unwesentlich, in welchem Buch du studierst, in welchem Evangelium du liest, welche Quellen du benützest - sie sind oft sehr getrübt, das hast du selbst erkannt - wenn du das eine siehst: In dieser Quelle lebt die Liebe, zu dir selbst und zu allem, was außer dir ist: Das sind die Tiere, das sind die Pflanzen, das ist deine Nahrung, und das ist ein täglicher Gebrauchsgegenstand, den du ehren und schätzen sollst. Er ist gar nicht so selbstverständlich. Das ist die Liebe zu deinen Geistgeschwistern, das ist die Liebe im Kreise einer unendlichen Lichtspirale, wollen wir einmal im Bilde sagen.

Wir haben heute gehört, ihr sprecht vom Ende eines Lebens? Es gibt kein Ende eines Lebens. Das Leben ist und war schon immer und wird ewig sein. Einzig die Formen ändern sich, die Verdichtungen, die Substanzen verändern sich in andere Substanzen. Aber das Leben, das eigentliche, dieser Geist, der das Universum trägt, durchflutet, lebt in allem, auch in der sogenannten toten Materie; in allem, was existent ist, ist der Geist und damit die Liebe.

Wir bedauern oft, daß die Menschen vergessen haben, daß auch die Materie Gott ist, und sie vergewaltigen und benützen zur Nicht-Liebe. Alles, was euch geschenkt ist auf diesem Planeten, ist euch zur Liebe gegeben. Du wirst vielleicht sagen: “Was kann ich als winziges Lichtlein tun?” Du kannst sehr viel tun. Du mußt dich selbst werden, in deiner ganzen Schönheit, in deiner ganzen Vollkommenheit. Und ein Wesen, das sich selbst geworden ist, ist Gott in der reinsten Form, in seiner Idee. Amaryllis hat einmal gebetet unlängst: “Ich möchte meine Idee werden! Ich möchte wieder in diesen Platz eingepaßt werden, aus dem ich mich entfernt habe. Ich will alles abstoßen, was mich verfälscht, unschön macht, was ich auch gar nicht brauche. Und ich möchte als Flamme brennen in all dem, was Gott in mir geplant hat. Diese Idee möchte ich werden dürfen.” Und damit wird auch die Notwendigkeit oder der Wille entfallen, wieder einzuströmen in ein planetarisches Geschöpf. Ein Wesen, das in seiner Einheit in das Unendliche zurückgefunden hat, hat vergessen sogar seine Kätzchen, seine Bilder; alle diese verschlungenen Wege, die dieses Wesen schon gegangen ist - sie sind ewig, aber

sie sind verbrannt worden in Gottes Herzen.

Amen