28. Vortrag und Meditation
In Ravensburg am 14. Februar 1982.
Frage: Die Frage, die wir an euch geistige Wesenheiten haben, ist die Bedeutung und der Ursprung dieser speziellen Reinigungsfeuer, die nur mit Substanzen durchgeführt werden, die aus der Natur entstammen - es werden also dabei keinerlei Wesenheiten dabei getötet - sondern es sind reine Natursubstanzen, die der Natur über das Element Feuer gegeben werden. Und wir möchten gerne wissen, wo der Ursprung dieser reinigenden Feuer liegt.
Antwort: Dieses - diese Zeremonie oder dieses Übersetzen von Tätigem in die Sphäre des Geistigen ist ewig und wird einer Allheit - ich möchte so sagen: Auch dieses Umformen von organischen Substanzen und von - dieses Wort “anorganisch” lieben wir nicht - von Materie, die ihr “tot” nennt, dieses Umformen in Fluides oder Ätherisches das ist ein Grundprinzip im Universum. Dieses Sich-Auflösen in einen anderen Zustand das ist das Leben.
Du fragst: Dieses Feuer, das diese Umwandlung vollbringt, das Gase freisetzt und Materie umformt in eine andere Daseinssubstanz - hat es einen hilfreichen Einfluß auf unser Umgebungsfeld, das zunächst einmal in der verdichteten Form des Planeten und dieser Schichten, die sich um diesen Planeten legen, effektiv wird? Dieses Durchdringen eines Tätigen mit der Bedeutung das ist im Grunde ein Schöpfungsakt einer Seele, die einer bestimmten Tätigkeit einen hochgeistigen göttlichen Inhalt gibt. Dieses Übersetzen von Vorgängen, die im Groben gesagt erdenmaterieller Natur sind, dieses Transzendieren eines materiellen Vorganges in das Geistige, das ist eine der höchsten Stufen der Ausdrucksmöglichkeit, die einem Menschenwesen noch gestattet ist. Das heißt, ein Übertragen einer Tätigkeit in das Symbol, in die Sphäre des Feinstmateriellen, das ist eine Leistung eines Wesens, eine Eigenschöpfung, ein Werdungsprozess, der dieses Wesen ausweist als göttlich, oder anders ausgedrückt als ein Dokument, daß ein Werdendes - nicht ein Werdendes, Ami - ein Fortschreitendes? Ja, das ist richtig - ein Fortschreitendes allmählich würdig wird, genau diesen Vorgang nachzuvollziehen: nämlich seine Gröbstmaterie zu verfeinern in das Bild, und das Bild zu verfeinern in das Aufgelöstsein in Gott im Feinstgeistigen.
Eine solche Handlung also - in der richtigen Betrachtungsweise, wenn sie nicht nur als ein übernommener Ritus nachvollzogen wird, dessen Bedeutung abgenützt worden ist oder verflacht oder vergröbert worden ist oder ganz vergessen - ein Wesen, das dieses Tun nachvollzieht in sich selbst, diese Werdung, dieses Sich-Entschlacken, immer Feinerwerden, ein solches Wesen spricht in einem solchen symbolischen Tun mit Gott. Dieses Freiwerden oder dieses Schenken wie du sagst zurück in die Natur ist auch symbolisch; denn alles Seiende im Universum ist zugleich ein Sich-Wandelndes, und ein jedes Nehmen erzwingt ein Geben, so wie wir schon oft an dieser Stelle gesprochen haben, daß ein jedes Geschenk automatisch ein Gegengeschenk erzwingt oder ein jedes Negative ein negatives Echo auslöst. Denn die Waage - als Symbol - schwingt immer im Gesetze, sie schwingt immer in der Harmonie des Ausgewogenen oder wird zurückgependelt in diese Harmonie - in diesen Un-Harmonien, die jedes Wesen fühlt und kennt, auch an sich selbst.
Dieses Schenken eines natürlichen Geschenkes zurück in den geistigen Ursprung möchte ich fast sagen, ist wunderbar ausgedrückt in diesem Brennen einer Substanz, die sich durch dieses Vernichtetwerden veredelt. Damit wollen wir Folgendes Sagen: Ein jeder Tod ist ein Feinerwerden, und ein jedes Aufgelöstsein der dichten Materie in Zustände des Feineren ist ein Zurückkehren in seinen Urzustand im Lichte und in der Liebe.
Deshalb ist es gerade das Feuer, dieses verzehrende, das in so vielen Religionen gewählt ist, um Verbindung zu suchen zum Ur-Feuer, wenn wir so sagen wollen, zum Ur-Licht, zu dieser Inbrunst Gottes. Wir können nur im Bildern reden.
Du fragst: Wo ist dieses “Ritual”, wollen wir einmal sagen, zuerst gepflegt worden? Dieses Ritual ist nicht gebunden an irgendeinen Lebensbereich? Nicht ganz, Ami - an irgendeine bestimmte - in eine sogar Religion, möchte ich fast sagen; denn im Grunde ist sogar ein kreatürliches Leben - ja, das ist gut, Ami! - ein kreatürliches Leben ein Opferfeuer für Gott. Das wird euch vielleicht erstaunen. Aber ein Körper eurer Zusammensetzung im Augenblick ist auch ein Opferfeuer. Aber ich weiß, das wolltest du nicht hören. Du wolltest hören, in welchem Kulturkreis, in welchem Land, in welcher Zeit ist dieses Feuer, diese Art des Gottesgeschenkes entstanden?
Das war ein Messias. Jeschta.
Ein Messias?! Ja, Amaryllis. Ein Messias aus urgeschichtlichen Zeiten, der den Menschen dieses Symbol gezeigt und auch erläutert hat. Denn was eure christlichen Religionen sagen ist falsch! Ein Gottesbote der reinsten Reinheit wie dieser Christus, den ihr Jesus nennt, ist nicht einzig und unwiederholbar. Alles was sich ereignet, schwingt im Gottesgesetze, aber ein Gottesgesetz ist ewig, unwandelbar und kann sich selbst nicht brechen. Also ist die Möglichkeit der Geburt eines Messias im Gesetz und kann jederzeit wiederholt werden und ist vor diesem Jesus, wie ihr sagt, auch mehrfach geschehen. Darüber gibt es nur keine Bücher und keine Streitfragen, weil die heutigen Menschen nichts mehr davon wissen.
L. wirft ein: “Aber es gibt auch die Mythologie vom Prometheus.”
Sehr richtig! In den Mythologien, in den Sagen sind oft sehr tiefe Wahrheiten verborgen, das ist vollkommen richtig. Es war ein Messias aus Gottes Herzensschatz, der den Menschen dieses Geschenk geopfert hat - sich selbst. Und die Menschen haben es nicht angenommen, dieses Feueropfer... Ja ja...
Das wolltest du nicht hören. Aber du mußt wissen, daß unsere Aufgabe darin besteht, diese etwas weltbezogenen Fragen aufzulösen in das Absolute, soweit es einem Menschenwesen noch denkbar ist.
Und eine jede Frage endet in Gott.
Dieses Feuer, das du hier entzündet hast, ist verstanden worden von euch, und daher ist es wertvoll, und ein echtes Gebet. Aber ein Feuer an sich wirkt nicht soviel im Geistigen, wie du glaubst, wenn nicht eure Veredelung im Geiste dahinter steht. Denn alles, was getan wird, hat die Bedeutung, die du ihm gibst. Und dieses Zurückschenken eines Geschenkes das ist ein Austarieren der Waage und damit göttlich.
Amen Amen