53. Bandaufnahme in Biberach
am 17. April 1985
Anwesend: 5 Personen
Du hast ein schönes Gebet gesprochen! Eine Flamme willst du sein, die in meiner Schale brennt, das hast du gesagt. Das liegt an dir, mein Kind. Aber ein Wesen, das fleht und bemüht ist, seine eigene Unsicherheit zu verbrennen in dieser Flamme, Ami, wird sicher die Kraft aufbringen, zu leuchten.
Dieses Treffen mit euch ist für uns eine Freude, eine Geschenk. Ich bin Eniasch-Ata. Amaryllis fühlt mich hier an dieser Schulter. Dieses Wesen ist uns anvertraut als Schwester, als ein Ergänzungs-Teil eigentlich unserer Männlichkeit. Denn diese Wesen um dieses Medium gehören diesem Gegenpol an, diesem Spiegel, dieser Waage, könnte man fast sagen, die das ganze Universum trägt. Denn ein jedes Bestehen lebt in der Vibration seiner beiden Flügel, wollen wir einmal im Bilde sagen. Dieses Bild kennt ihr genau: Es ist dieses Bild des Engels, der in unserem Sprachgebrauche allerdings etwas anders definiert ist.
Ein jedes zerrissene Wesen - unter “zerrissenes Wesen” verstehen wir eine Erscheinungsform, die diese Vibration in sich selbst verloren hat. Man könnte es vergleichen mit einer Schlange, die als Ring, oder als Rad, ohne Anfang und Ende in sich selbst vibriert, sich selbst liebt und erlöst. Aber eine Schlange, die zerrissen worden ist, eine Rundung, die zur Geraden geworden ist, in ihren beiden Pole sich separiert hat, lebt in der Sehnsucht nach ihrem Spiegel im Du, im Dual, in dieser Zwei im Einen. So ist die Sehnsucht von uns Geistwesen, die wir immer noch ringen, zurückkehren zu dürfen in die “Seligkeit”, wie ihr sagt, in die Spannungslosigkeit unseres Gegenpoles, unseres anderen Flügels - so ist die Sehnsucht von diesen anders gearteten Wesen ihr Nicht-Sein. Und dieses Medium als ein Menschenweib, als ein weibliches Wesen, arbeitet gerne mit uns, mit ihrem Spiegel im Anders-Sein.
Wir haben eure Unterhaltung mit größtem Interesse angehört. Wunderbar, solche Menschen zu treffen, die um das Licht ringen, um Erleuchtung, um die Liebe eigentlich! Wunderbar! Es ist oft sehr erschreckend - “erschreckend” ist zu viel, Ami, das ist nicht richtig - es ist oft für uns etwas enttäuschend, daß diese Chance, die wir euch doch bieten, mit der geistigen Welt in Kontakt zu treten, oft zu merkwürdig profanen Dingen benützt wird. Selbstverständlich bemühen wir uns, eine jede Seele zu befriedigen; uns einzuschmiegen in die Gedankenwelt unserer Geschwister auf diesem Planeten, nachzufühlen diese Probleme und diese Schmerzen oder diese Ungereimtheiten, die ein Menschenwesen irritieren können. Aber unser göttliches Aufgabengebiet umschließt andere... - “ich kann es nicht verstehen!” (Ami) - du mußt dich loslassen, Amaryllis! Du hast ja immer noch Angst. Wir wollen so sagen: Dieses Team, wie ihr sagt, das sich hier zusammengefunden hat, ist nicht eingesetzt, um Tote zu rufen, das hat Amaryllis schon gesagt, oder Losnummern zu ziehen, oder falsche Zukunftsprognosen zu stellen, oder geschäftliche Dinge abzuwickeln für ein Menschenwesen. Sondern wir haben ein anderes Aufgabengebiet, und dieses Austauschen von Gedanken sollte sich mehr in eine Ebene verlagern, die diese grob-irdischen Dinge ausklammert.
Selbstverständlich ist die Frage nach Pflanzen und Tieren wunderschön, und auch die Frage nach Büchern, in denen Aussagen zu lesen stehen, die ihr vielleicht nicht versteht oder anzweifelt oder über die ihr Auskunft haben wollt. Das ist sehr schön. Wofür wir geschult sind, das ist ein Zurückführen gerade solcher Erscheinungsformen oder solcher Probleme in das Grundsätzliche, in das Prinzip. Das befriedigt viele Menschen nicht, denn sie konnten sich noch nicht lösen aus diesen ganz derb-materiellen Gedankengängen, die selbstverständlich in ihrer Zeit notwendig sind. Aber ihr geht ja auch nicht in einen Gottesdienst, um euch über Kochrezepte zu unterhalten! Sondern ihr wollt Kontakt suchen zu Gott. So wie Amaryllis mit dieser Geste ausdrücken möchte: “Ich bin eine Schale. Und ich möchte, daß dieses Licht in mich einströmt, mich ganz durchglüht. Das wünsche ich mir!” Und es wäre schön, wenn es uns gelingen könnte, auch euch zu einer Schale zu machen, zu einem Gefäß, in das Schönheit und Liebe einströmen und es vergolden. Das wünschen wir uns.
Ich bin also Eniasch-Ata und möchte euch kurz jedenfalls einen Ausschnitt dieser Freunde vorstellen, die seit Jahren schon - teilweise jedenfalls - mit diesem Wesen zusammen leben und arbeiten, alle seine Regungen teilen. Dort steht Puntila. Dieser Bruder ist ein - wie ihr sagt ein “Schutzgeist” - das ist in unsrem Falle allerdings zu eng gezogen; denn alle diese Wesen, das hat Amaryllis richtig ausgesprochen, teilen diese Funktion. Es sind sehr wehrkräftige Wesen darunter - auch andere. Puntila also trägt die Hauptlast des Schutzes für diese Seele, die sozusagen völlig entkleidet ist ihrer eigenen Waffen, die hier sich schenkt als dieses Flämmlein, das sie doch sein möchte. Und Puntila umhegt dieses Seelenkind mit seiner ganzen Kraft und Strahlung.
Amen
Das ist Davíd. Davíd ist sehr gefordert zur Zeit, denn Amaryllis hat einen neuen Ausbilder erhalten und seufzt noch unter der Schwere dieses Bruders. Sie ist oft sehr ungeduldig und sogar erzürnt, das müssen aussprechen aber wir sind überzeugt, daß die Liebe und Geduld auch diese Aufwallungen glätten werden. Davíd ist ein Meister, der die Weisheiten unserer Großmeister und Experten wie ein Geschoß in dieses Hirn einhämmert, möchte ich fast sagen, einströmt mit einem gewissen Druck. Es ist eine enorm verantwortungsvolle Tätigkeit, denn dieses feinste Organ ist sehr verletzlich und ein Umfunktionieren oder ein Verändern in diesen feinsten Strukturen, die ihr noch gar nicht erkannt habt in eurer Medizin, sind über die Dauer eines Erdenlebens unwiderruflich und würden ein Wesen verrücken. Ihr wißt, was das bedeutet! Aber ein Wesen, das sich Gott schenkt und geweiht hat, ist auch für uns ein Heiligtum, und wir würden ein solches Seelenkind niemals einer Gefahr aussetzen, die dieses Wesen seinen Mitmenschen, diesen oft sehr grausamen und unverständigen Brüdern und Schwestern, entfremdet. Das wäre eine echte Sünde, um mit euren Worten zu sprechen.
An dieser Schleusen-Stelle also arbeitet Davíd schon seit langem, und er ist sehr glücklich darüber. Und Ami ist es auch.
Amen
Ich bin Sirius, und ich bin dieses Wesen, von dem Davíd gesagt hat, “Amaryllis empfindet es als unverträglich, als zu hell, als zu anspruchsvoll”. Aber es hat alles seinen Sinn, Amaryllis! Auch Sirius ist in deinen Anlagen, in diesen Keimpunkten, in diesen Musterungen in deinem Grundkonzept spiegelbar, sonst wäre er nicht hier. Und du hast bemerkt, sobald du deine Angst ablegst und deine Ablehnung, sind diese Durchsagen ganz gleitend, ohne Schmerzen, ohne diese entsetzliche Schwere, die dich so niedergedrückt hat.
Ich bin also Sirius und habe mich dazu gedrängt, diese sehr schwierigen Texte, die Amaryllis in der Nacht schreibt, zu erläutern, zu versuchen, diese rein-geistigen Frachten in Bilder, in Symbole, in gewisse Brücken, in Hilfsmittel - ja das kann man sagen - in diese Hilfsmittel der Bilder und Begriffe einzuschmelzen. Denn ihr könnt euch vorstellen, daß es oft nahezu unmöglich ist, mit diesen teilweise auch sehr abgebrauchten Begriffen, die ihre ursprüngliche Brutkraft eigentlich verloren haben, diesen Glanz, dieses wunderbare Bild, das im Lauf der Zeit so abgestumpft worden ist, daß man den Urkern gar nicht mehr fühlt - diese abgebrauchten Worte in Bezug zu setzen zu den geistigen Aussagen, die wir doch machen wollen. Und für die es in eurer Sprache einfach keine Worte gibt. Wir sind hier angewiesen auf Analogien, auf gewisse Krücken eigentlich, könnte man sagen, die allerdings auch an den Hörer gewisse Anforderungen stellen, oder an den Leser. Deshalb möchten wir euch bitten, wenn ihr irgendwelche Zweifel habt oder Fragen, wenn ihr etwas nicht versteht oder etwas näher erläutert haben wollt, so möchten wir euch bitten, uns zu unterbrechen, uns zu fragen - dazu sind wir ja hier. Darüber sind wir sehr glücklich.
Ja, Amaryllis, du wunderst dich über dich selbst, nicht wahr, wie flüssig du sprichst? Eine Zunge ist kaum fähig, diese Gedankenglut auszuspeien! Du bist ein Vulkan, Amaryllis! Ein schönes Bild! Etwas, das eine Flamme... eine Flamme.... “Ich habe Angst-” (Ami). Aber Ami! Eine Flamme, die brennen will, kann vielleicht auch weh tun. Manchmal ist ein chirurgischer Eingriff auch die Rettung für eine Seele. Das haben wir schon erlebt. Ein kleiner Schmerz - und so viel Faules, so viel Verderbtes fällt ab... Wunderbar, dieses Bild! Ein heilsamer Schnitt... Ja.
Ich bin also Sirius. Hier ist Aramaton. Das ist unser Sprachmeister. Ein sehr überlegener Meister, der gerade diese Aufgabe sehr ernst nimmt, dieses Hilfsmittel der Sprache, dieses Instrument effektiv einzusetzen. Die Sprache... Da habt ihr sehr recht gesprochen. Ein Geschenk Gottes! Ein Geschenk Gottes! Kein Geschöpf auf diesem Planeten besitzt diese Fähigkeit, außer euch. Ein Geschenk, das man zertritt, beschmutzt, als Waffe benützt, anstatt zu lieben! Das verschleiert, anstatt zu erhellen - furchtbar. Furchtbar! Darüber sind wir sehr traurig, daß diese schönsten Geschenke pervertiert werden zu Giftbechern... Ja. Das ist also Aramaton.
Hier ist Aljaná. Dieser Freund ist ein göttliches Siegel, das Amaryllis an sich trägt, könnte man eigentlich sagen. Denn dieses Frauenwesen hat heimgefunden - beinahe, Amaryllis - zu seinem Dual, zu seinem zweiten Flügel. Eine solche Gnade, seinen zweiten Flügel zu wissen, ist sehr selten auf eurem Planeten. Dieses - wenn wir sagen “Manneswesen”, so müßt ihr das auch umsetzen einfach in das Ergänzende, das dich erst zum Rein-Göttlichen macht, zum Vollkommenen, zum Runden, zur Kugel, zum Punkt, oder welche Symbole ihr da wählen wollt.
Dieser zweite Flügel also ist Aljaná. Er war dieser Traummeister, der jahrelang dieses Wesen geführt hat, um zu versuchen, ein Menschenkind aufmerksam zu machen auf die hohe Aufgabe, die es sich vor seiner Geburt gestellt hat, eigentlich ein Sprachrohr Gottes zu sein - so sehen wir es jedenfalls. Und das ist auch die Kraft, die dieses Wesen immer wieder aufrichtet in seinen tiefen Depressionen, in seiner Müdigkeit und Erschöpfung, auch in der Verzweiflung zuweilen, in der Ausgesetztheit. Ein Wesen, das so durchgestoßen ist in eine - oberflächlich gesehen - fremde Sphäre, das diese Sphäre einfach fühlt und lebt, ist einerseits in diesem Nährgrund eurer Erde nicht mehr ganz heimisch. Es fühlt die Gewichte dieser irdischen Derbmaterie viel schmerzhafter als ein anderes Wesen. Aber auch die Entzückungen, die Freuden, die Liebe, dieses Erhobenwerden zu Gott, viel inniger. Das ist der Ausgleich, dieser ewige Waage-Ausgleich. Ein jeder Verlust ist ein Gewinn, und ein jeder Gewinn ein Loslassen, Amaryllis.
Du möchtest ein Gebet sprechen. “Das habe ich nicht gesagt!” Ich habe es aber gehört, Amaryllis. “Das weiß ich nicht, Vater.” Wir würden uns freuen, wenn deine Geschwister es wünschen. Oder möchtest du lieber singen? “Ich kann nicht singen.” Oh, oh... Wollt ihr ein Lied hören von Amaryllis? Oder wollt ihr keines hören? “Doch, wir wollen eines hören”, sagt Frau Assemann. “Danke.”
Amaryllis singt ein Lied für OM in der alten Priester-Sprache.
“Habe ich schön gesungen, Eniasch? Ich weiß nicht, was es heißt, Eniasch.
Gebet einer Seele die eine Flamme sein möchte.
Warum, eigentlich, habe ich immer Angst?
Ich bin doch eine Flamme, die brennt in dir,
Vater-Mutter.
Ich bin doch ein Gefäß.
Du hast immer gesagt,
ich sei eine Wiege,
eine Wiege für dich.
Ich bin so glücklich heute!
Weil ich weiß, daß diese Menschen
mich lieb haben, als Seele.
Ich fühle das doch!
Ich möchte dich bitten,
Vater und Mutter,
daß alle Worte, die ich spreche,
einmünden in dieses All-Licht,
das du doch bist.
Daß die kleine Flamme,
dieses kleine Lichtlein, das ich bin,
gesehen wird -
manchmal...
Das wäre so schön!
Weil ich weiß, daß du das Licht bist.
Und eine Flamme, die das Licht spiegelt,
ist Gott!
Das weiß ich.
Amen Amen
Das ist schön, Amaryllis, daß du eine Flamme sein willst. Und wenn deine Menschenbrüder und -schwestern glauben, daß die Flamme sie wärmen könnte, dann möchten wir sie bitten, eine Frage an uns zu stellen, ganz gleich, aus welchem Bereiche sie kommt. Wir werden versuchen, sie nach unserer Weisheit, und unserem Willen und unserer Erlaubnis zu beantworten.
Bitte von Frau I.: Dürften wir den Text erfahren von diesem Lied?
Dieses Gebet, das Amaryllis gesprochen hat, ist nach dem geistigen Inhalt genau dieses Lied gewesen. Es war ein Lied einer Flamme, die das Urfeuer sucht, das Lied einer Seele, die in Gott wurzelt. Dieses Wort OM, das ihr - vielleicht - noch öfters hören werdet aus diesem Munde, ist nichts anderes als dieses GOTT, das ihr sprecht; ein Versuch, durch ein Wort einzumünden in das Ur-Wort, möchte ich einmal sagen. Das haben wir in einem der letzten Diktate erklärt - zum wiederholten Male übrigens. Dieses Lied sagt aus, ich bin zwar als ein Menschenkind verbannt in eine Verkleidung, in eine gewisse Blindheit, und ich sehne mich nach meinem eigentlichen Leben im Fluiden. Aber ich weiß, ein Wesen, das liebt, ist C h r i s t u s.
(Kassettenwechsel)
Wir sagten, ein Aussprechen des Unaussprechlichen ist der Versuch, eine Spiegelung hervorzurufen einer kleinen Flamme mit ihrem Urfeuer, mit ihrem Urlicht. Und so ist ein Nennen des Unnennbaren sehr sinnvoll. Und wir haben gesagt: Ein Wesen, das versucht, sein kleines Spiegelein so rein zu halten, daß Gott sich darin sehen kann, ist Christus, in eurem Sprachgebrauche. Auch wenn es noch nicht ganz gelingt - der Wille ist in unserer Welt eine Tat. Und ein Wesen, das sich sehnt, und strebt, das will, ist begnadet und geliebt.
Das ungefähr ist der Inhalt dieses Liedes. Und deshalb wird Amaryllis auch von der Angst geheilt werden, wenn sie es will, Amaryllis! Wenn sie es will...
Amen
Wir würden jetzt gern diese Frage hören, wenn ihr es wollt, und versuchen, auch dieses Flämmlein zu spiegeln.
Herr G. stellt seine Frage: “Welchen Weg fordert das Göttliche Ich von uns Menschen in heutiger Zeit? Und wie können wir lernen, unser Ich zu verstehen im Sinne des Göttlichen?”
Antwort:
Ein Wesen fragt: Ein Göttliches Ich, nennst du es, und ein menschliches Ich stehen in Korrespondenz. Was können wir tun in unserer heutigen Zeit, um dieses Eigen-Ich, dieses Selbst-Sein, zu verstehen als Teil Gottes? Wir glauben, wir wissen es nicht, daß wir diesen Sinn richtig erfaßt haben deiner Frage? Sonst bitten wir dich, uns zu korrigieren,
Herr Gerster bestätigt, daß es so richtig erfaßt sei.
Ein Wesen fragt; Dieses All-Sein, dieses unbegreifliche, ist unsere Heimat - auch in der Verbannung dieser Derb-Materie; und dieser Teil des Ganzen hat sich gebären lassen auf dieser Erde mit vollem Willen, um durch diese schwere Schulung und diese dornenvolle Straße zu versuchen, auch hier auf diesem Planeten Christus zu sein, nämlich eine Einspiegelung zu sein einer Ur-Siegelung in diesem gedachten Gott-Leibe. Ein jedes Einzel-Ich, sagst du, wir wollen noch einmal dieses Wort benützen, ist eine Ausdrucksform im All-Ich, im All-Gott-Sein, ist ein Teil des Ganzen und trägt damit ewig einen Stempel oder ein Siegel, ein göttliches Signum, das dieses Wesen in alle Ewigkeit befähigt, zurückzukehren in seinen Stammplatz, aus dem es irgendwann einmal abgeirrt ist. Wir haben schon oft gesagt, daß wir euch diese letzte Frage nicht beantworten können, warum ein Engelwesen in seiner Vollkommenheit “widerdrehend” wird, wie wir sagen, sich aus der göttlichen Harmonie entfernt, und nach dem Grade, nach dem Winkel kann man fast sagen der Abirrung sich entfernt von seinem Du, von seinem zweiten Flügel. Auch wir Freunde aus einer anderen Welt, jedenfalls, die im Augenblick um Amaryllis geschart sind, haben unser Dual noch nicht wiedergefunden. Wir haben diese opfervolle Aufgabe übernommen, auf unserem Lichtwege zu Gott durch dieses Medium uns wieder diesem Planeten zuzuwenden, dem wir auch einmal angehört haben - alle, auch Sirius - und den wir schon so lange hinter uns gelassen haben mit seiner magnetischen Anziehung. Diese Aufgabe ist von uns freiwillig übernommen worden, um zu versuchen, durch Amaryllis, wie wir dieses Wesen nennen, den Menschen zu helfen, sich selbst zu verstehen.
Dieses Ich, von dem du sprichst, dieses Selbst oder dieses eigene unverwechselbare, unersetzliche Sein, ist auch in der größten Verdunkelung immer noch Gott. Denn es gibt nichts, es gibt nichts im All-Sein, das nicht Gott wäre; auch das Negative, das was ihr sehr ungenau das “Böse” nennt, ist im Plane Gottes enthalten, sonst wäre es nicht existent. Es gibt ein ganz einfaches Mittel oder eine ganz schlichte ... (Amaryllis ringt verzweifelt um die Formulierung und ruft Aramaton um Hilfe) “Es ist einfach ganz einfach...” Natürlich ist es einfach, Ami! Es ist ganz einfach - und das Allerschwierigste: Es ist,
in dir selbst Gott zu sehen,
denn du bist Gott.
In dir selbst das Licht zusehen, denn du bist das Licht, und in dir selbst die Liebe zu sehen, denn du bist die Liebe.
Ein Wesen, das sich bemüht, sein ganzes Sein, seine ganze Inbrunst, sein ganzes Streben und Blühen und Wachsen an der Liebe zu orientieren, ist auf dem richtigen Wege. Dazu braucht man keine Lehrbücher und keine Satzungen, keine künstlichen Konstruktionen - im Grunde nicht einmal eine Kirche. Denn es gibt nur eine Kirche, und die ist Gott. Und alle diese Gemeinschaften, die sehr sinnvoll sind, sind in ihrer Gesamtheit Gott. Es ist also im Grunde ganz unwesentlich, in welchem Buch du studierst, in welchem Evangelium du liest, welche Quellen du benützest - sie sind oft sehr getrübt, das hast du selbst erkannt - wenn du das eine siehst: In dieser Quelle lebt die Liebe, zu dir selbst und zu allem, was außer dir ist: Das sind die Tiere, das sind die Pflanzen, das ist deine Nahrung, und das ist ein täglicher Gebrauchsgegenstand, den du ehren und schätzen sollst. Er ist gar nicht so selbstverständlich. Das ist die Liebe zu deinen Geistgeschwistern, das ist die Liebe im Kreise einer unendlichen Lichtspirale, wollen wir einmal im Bilde sagen.
Wir haben heute gehört, ihr sprecht vom Ende eines Lebens? Es gibt kein Ende eines Lebens. Das Leben ist und war schon immer und wird ewig sein. Einzig die Formen ändern sich, die Verdichtungen, die Substanzen verändern sich in andere Substanzen. Aber das Leben, das eigentliche, dieser Geist, der das Universum trägt, durchflutet, lebt in allem, auch in der sogenannten toten Materie; in allem, was existent ist, ist der Geist und damit die Liebe.
Wir bedauern oft, daß die Menschen vergessen haben, daß auch die Materie Gott ist, und sie vergewaltigen und benützen zur Nicht-Liebe. Alles, was euch geschenkt ist auf diesem Planeten, ist euch zur Liebe gegeben. Du wirst vielleicht sagen: “Was kann ich als winziges Lichtlein tun?” Du kannst sehr viel tun. Du mußt dich selbst werden, in deiner ganzen Schönheit, in deiner ganzen Vollkommenheit. Und ein Wesen, das sich selbst geworden ist, ist Gott in der reinsten Form, in seiner Idee. Amaryllis hat einmal gebetet unlängst: “Ich möchte meine Idee werden! Ich möchte wieder in diesen Platz eingepaßt werden, aus dem ich mich entfernt habe. Ich will alles abstoßen, was mich verfälscht, unschön macht, was ich auch gar nicht brauche. Und ich möchte als Flamme brennen in all dem, was Gott in mir geplant hat. Diese Idee möchte ich werden dürfen.” Und damit wird auch die Notwendigkeit oder der Wille entfallen, wieder einzuströmen in ein planetarisches Geschöpf. Ein Wesen, das in seiner Einheit in das Unendliche zurückgefunden hat, hat vergessen sogar seine Kätzchen, seine Bilder; alle diese verschlungenen Wege, die dieses Wesen schon gegangen ist - sie sind ewig, aber
sie sind verbrannt worden in Gottes Herzen.
Amen
Ami, du darfst jetzt einen Augenblick aufwachen. “Ja. Warum?” Eliaschi (Ami's Arzt) hat es so angeordnet. Wach auf!
Da die Gäste aufbrechen mußten, wurde auf eine Fortsetzung verzichtet.