109. Vortrag

AMARYLLIS

109. Bandaufnahme
21. November 90, Ravensburg

Anwesend: 3 Personen

Es spricht Prof. Dr. Kümmel

Ich habe folgende Frage: Die Menschen sind immer davon ausgegangen, daß die Natur sich selber heilen kann. Aber die Selbstheilungsfähigkeit der Natur ist begrenzt. Der Mensch sollte die Natur heilen. Aber wenn sein seelischer Zustand auch krank ist, kann der das nicht. Für die Erde und die kranke Umwelt ist dann die Frage: wie könnten die göttlichen heilenden Kräfte überhaupt noch auf die Erde kommen - wenn nicht über die Natur und wenn nicht über den Menschen? Können andere Helfer, die nicht auf der Erde wohnen, die Erde heilen?

Antwort: Wir danken dir für diese prägnante Formulierung! Und selbstverständlich freuen wir uns, euch hier zu wissen, und dieses Medium ist sehr beglückt. Diese Gedenken, die Amaryllis hat, werden sich von selbst zerstreuen. Die Thematik ist hochinteressant, und wir werden uns bemühen, die Beantwortung so zu formulieren - oder durch dieses Medium formulieren zu lassen, ist eigentlich folgerichtiger - daß auch unser Schwesterlein noch zum Zuge kommen wird mit einer ebenso interessanten Frage.

Unser Bruder ist beunruhigt - jedenfalls haben wir es so empfunden - über eine Tendenz in eurer augenblicklichen Zeitphase, die zum mindesten scheinbar die Natur, wie du es nennst, zerstört, oder zum mindesten irritiert. Dieses Zerstörtwerden ist natürlich ein Vorgang, oder eine Entwickelung, die gebunden ist an die Betrachtungsweise eines planetarischen Bewohners dieser Erde, und im Schwingen des Universums an sich ist ein Zerstören überhaupt nicht möglich. Und ein scheinbar im Unrhythmus sich Bewegendes ist immer gebunden an die Wellenbewegung der göttlichen und ewigen Ausgewogenheit, die durch nichts zerstört werden kann oder definitiv gar ausgelöscht werden könnte.

Dieses Medium ist noch sehr unruhig - ihr müßt verzeihen, aber die Freude und Zuneigung zu euch ist wie ein zärtliches Lächeln, das dieses noch springende Fohlen einfangen wird, und diese Zunge schärft, sobald dieses Sensorium sich auf sich selbst zurück gezogen hat.

Dieses Ungleichgewicht, wie es ein Menschenkind empfindet aus seinem Urgrund als Mensch, ist eine Sicht, die selbstverständlich bezogen ist auf das menschliche Vermögen, Natur oder auch das Göttliche zu betrachten. Man kann von einem Menschenkind nicht erwarten, in absoluten Größen zu denken. Die Eingriffsmöglichkeiten der Menschen in eurer heutigen Zeit sind nach eurem eigenen Dafürhalten bei einem Punkte angelangt, der selbstzerstörerisch sein könnte. Unser Freund fragt: Die Gesundheit dieses Planeten, die Selbstheilung, das Wiederauffüllen eines Entleerten - ist dieses Sich-Austarieren in das Gleichgewicht der Natur uns selbst anheim gegeben als planetarisches Geschöpf? Ist es zu beeinflussen durch die feineren Kräfte einer Seele? Ist es zu lenken durch außerirdische Einfiltrierungen oder Eingriffe? Im Endeffekt: was sollen wir tun in diesem Zustand eines scheinbaren Ausgeliefertseins?

Du selbst, lieber Freund, in deinem Vortrage, den Ami noch sehr studieren möchte - aber einiges hat sie schon entdeckt für sich - sagst selbst: in den Momenten, da die kollektiven Kräfte überragend werden, bleibt einem Menschenkind gar nichts anderes übrig, als sich zurückzuziehen in seine seelische Urheimat in sich selbst, und von dort aus einen Feldzug sozusagen zu arrangieren gegen die Zeitströmung. Eine Hoffnungslosigkeit - das wollen wir gar nicht hören! Denn es gibt genügend Menschenwesen, die sich mit allen seelischen Kräften einsetzen, um auch diesen zerstörerischen Strömungen entgegenzutreten. Allerdings, das müssen wir zugeben, dieses Einlenken, oder dieses Sich-Zurückziehen, ist mit Opfern verbunden. Das ist selbstverständlich. Und ein Beschneiden des Ausufernden erheischt zwingend ein Verzichten und ein Sich-Bescheiden, ein Verzichten auf Wachstum, wie ihr es seht in euren wirtschaftlichen Bezügen, ein Verzichten auf Ansprüche, ein Straffen der Disziplin, und ein Zurückkehren in das bewußte religiöse Bewußtsein. Das, wie wir dir schon gesagt haben, zwar immanent ist jedem Seelenkind, aber in den Lärmkulissen eurer Zeit sehr schwer sich noch im Spiel der Bühne profilieren kann.

Das Kollektiv-Bewußtsein ist ein gefährliches Wort. Denn es verweist die einzelne Persönlichkeit eigentlich in eine Schwingung der Verantwortungslosigkeit. Das wäre sehr beängstigend. Du selbst hast dir Gedanken gemacht in diesen heutigen Schwingungen eurer geistigen Potenz auf diesem Planeten im Gesamten gesehen. Wo ist unsere Ethik angesiedelt? Wo kann sie noch wirksam werden? Wo kann sie noch effektiv werden? Und wo sind die Quellen, die wir anstechen müssen, um nicht zu verzweifeln, um uns erquicken zu können, um ja sagen zu dürfen zu unserem Dasein, und bis zu einem gewissen Grade auch zu den Gegebenheiten in unserer Zivilisation? So ist es.

Ich bin Assur. Ich habe in letzter Zeit hier öfters gesprochen. Und diese Themen erheischen eine große geistige Feinheit in diesem Wesen, die noch etwas zurechtgeschliffen werden müßte - sie hört das nicht gerne. Aber ein solches Treffen mit euch ist auch ein Training für die Ausdruckskunst dieses Wesens und für die Fähigkeit, einen Gedankenfaden zu Ende zu spinnen, bis er sich wieder einfängt in sein eigenes Anfangs-Ende. Das ist völlig richtig: in sein eigenes Anfangs-Ende.

Es ist natürlich ein Problem, zu definieren: “was ist Natur?” Unter “Natur” wird vermutlich ein jeder Bildungsgrad oder ein jedes Menschenkind eine andere Facette zuordnen. Natur ist nicht nur gute Luft, ein Blümchen auf der Wiese, eine gesunde Frucht, ein schwebendes Wölkchen. Natur ist eines dieser Themen die wir zuerst eigentlich läutern müßten in das Bezugsfeld, das du selbst ihm beimissest. Was du unter “Natur” verstehst. Die Un-Natur ist auch eine Art von Natur. Denn in unseren Formen der Artikulation im Worte ist dieses Wort “Un...” einzig ein Anstoßen einer Waage, ins Gleichgewicht, in die Harmonie und in die Ursubstanz der göttlichen Idee zurückzukehren. Das ist richtig, Amaryllis. Beruhige dich!

Wir glauben, unser Freund definiert “Natur” auf die physischen Gegebenheiten mit ihren Rückkoppelungen in die chemischen Reaktionen. Wenn wir dich mißverstanden haben, bitten wir dich, uns zurechtzubiegen. Die Natur als Lebensraum eines irdischen Geborenen oder zu Gebärenden ist allerdings, soweit wir das ungefähr miterleben dürfen, in großer Gefahr. Nämlich wirklich nur zurückgeführt zu werden auf die chemischen und physischen Zusammensetzungen, die den Menschen und Tier- und Pflanzenwelt, die mineralischen Ausformungen auf eurem Planeten so sein lassen, wie sie im Augenblick noch euren Lebensraum umreißen. Selbstverständlich ist ein Zerstören der natürlichen Ressourcen eures Planeten die Konsequenz des eigenen Un-Maßes. Und für euch ein großer Anruf, zurückzunehmen Schlagworte, wie “Wachstum”, “Brottusozialprodukt” haben wir schon gehört - das sind sehr gefährliche Volksfänger. Aber ein denkendes Wesen wie ihr es doch seid, müßte sich auch die Frage vorlegen: wo endet das Wachstum?

Wir sprachen vom Anfangs-Ende. Es wird sich treffen im gänzlichen Ausgelöschtwerden und Einverleibtwerden der geistigen Leichtform, oder Hartform, wie man es nehmen will, Amaryllis tut sich schwer mit der Einformung dieser Ideen - das ist verständlich. In unseren Denkformen ist ja auch die Materie ein geistiges Produkt, Resultat, verschlungen im Anfangsende ewig. In unseren Entwicklungswellen ist diese Erde eine geistige Verknäuelung, die sich sehnt, wieder aufgelöst zu werden in ein gewichtsloses, farbloses, von allen Zwängen befreites JA im gedachten Vokabularium des göttlichen Seienden. Eine geistige Zurechtbiegung aus einer Welt, aus der wir zum Beispiel sprechen zu euch, ist selbstverständlich immer bestehend und auch immer bestehend gewesen. Aber dieses geistige Kraftfeld kann nur wirksam werden in euren kompakten und konkreten Bezugsfelden durch den Geist, der in einem jeden Ding, in einem jeden Verdichteten stets vorhanden ist - untötbar und ewig.

So ist also eine Gesundung zugleich die Bereitschaft eines Menschenwesens, die “Nachrichten” wenn man so möchte, die Impfungen aus unserer Welt, hereinzulassen in sein Sensorium, in seinen Intellekt, in seine Verantwortung, in seine Ethik, in sein göttliches Mögliches, das dir noch so viel Spielraum eröffnet, nein zu sagen, und trotzdem als ein Mitglied des Kollektivs noch eingebunden zu sein in deine Zeit, in deine Pflichten, in dein Tun und Handeln.

Wir haben mit unsrem Söhnchen (Thomas Baumann, Heidelberg, 12. Oktober 90, Vortrag Nr. 108) über ein ähnliches Thema uns unterhalten. Es wäre völlig falsch, die Brücken abzubrechen zu den Lebensansprüchen in deiner Zeit, und nur sich selbst zu retten in eine geistige Insel der Abgeschlossenheit. Lebewesen wie ihr, die bestrebt sind, ihre geistigen Kräfte wachsen zu lassen, sich zu orientieren nach allen Richtungen, sind mehr gefordert denn je, eine Phalanx zu bilden dieser entsetzlichen Lawine gegenüber, die aus politischen Gründen, aus Egoismus, aus Rachsucht und aus Gier vergessen hat, oder zum mindesten in den Hintergrund gedrängt hat, die in jedem Menschen ruhende Ergebenheit in die eigene Klause des “ich will nicht, außer ich will die...” - - -

(Amaryllis spricht:) “Das ist merkwürdig, Vater-Mutter, was ich spreche, kann ich überhaupt nicht verstehen. Ich ringe um Worte, und weiß nicht, was es bedeutet. Die Menschen fragen mich Dinge, die ich selbst nicht verstehe. Wie kann ich antworten?”

Du kannst antworten, Amaryllis, durch dich selbst. Aber das ist nicht unser Thema. Unser Thema ist etwas ganz anderes: “Wie kann die geistige Welt - vielleicht - einen Zugang finden zu den Seelen und zu den Intellekten der Menschen, die heute an den Hebeln, an den Schalthebeln sitzen?” Die geistige Welt ist immer da, aber ohne ein Kontakt zu dem Aufnahmegerät muß eine jede Sendung versagen. Aber unterschätzt nicht den Nutzen - wir wollen einmal ein menschliches, gebräuchliches Wort aussprechen - den Nutzen auch der geistigen Arbeit. Denn alles, was sich ausstülpt aus der geistigen Möglichkeit, trifft immer auf eine Echomöglichkeit an - in unserer Welt mit Sicherheit - in eurer Welt möglicherweise.

Die Strahlen, die ihr uns schickt, treffen auf unsere Spiegel auf, und die Strahlen, die wir euch schicken, treffen sehr oft auf verhangene Spiegel. Die Selbstheilung der Natur ist immer gegeben. Aber sie geht nicht konform mit dem, was ein Menschenkind erwartet von der Natur. Das was zerstört wird, setzt ja andere Kräfte frei. Das Gleichgewicht ist nie zu erschüttern. Aber ein Menschenwesen - im allgemeinen - betrachtet die Natur einzig als ein - oder vordringlich als eine Materie, um sich selbst auszuzeichnen eigentlich vor allen anderen Geschöpfen, die in der Natur weben und leben, strahlen und bestrahlt werden. Aber ein Menschenwesen ist begnadet und belastet mit der sehr zwielichtigen und göttlichen Gabe, in seinen eigenen Kreisen schöpferisch zu sein - ohne Wertung. Denn auch das Schöpfen von verschmutzten Quellen ist ein Schöpfen - das wißt ihr selbst.

Die Natur also heilt sich selbst - nicht. Denn sie ist immer heil. So wie wir die Natur definieren. Es ist so ganz belanglos, aus unsrer Warte gesehen, ob die Menschen sich zerstört haben auf diesem Planeten oder nicht - die Natur obsiegt immer. Denn die Natur ist Gott, und die verfälschte Natur ist immer noch Gott. Und die getötete Natur ist eine Illusion. Selbst wenn ihr sämtliche erzeugten Giftgase, Explosionsmöglichkeiten, selbst wenn ihr die Heere von Bakterien freilassen würdet, die euch selbst auslöschen - das besagt nichts. Das ist alles eine Illusion. Das geistige JA triumphiert immer. Über alle Auswüchse und Verirrungen der eigenen Kinder.

Aber es ist verständlich, daß ein Menschenkind, das eingeflochten ist in diese Zeit, in diese sich immer mehr selbständig machenden Möglichkeiten, sich fragt: was sollen wir tun? Das war zu jeder Zeit nicht anders. Die Zerstörungen haben sich selbst zerstört, um wieder aufzustehen als jungfräuliche neue Ideenwelt. Und wir versichern euch, daß eure Sorgen, eure Befürchtungen, eure Gebete, ein Bausteinchen sind - im Bild gesprochen - einen neuen Tempel aufzurichten - im Bild gesprochen. Aber die Spirale durchläuft immer gewisse Selbstzerstörungen, um sich zu verjüngen, und im “äußersten Verneinen”, wie es in diesem Gedicht heißt (Buch V 5 S. 65)in das Ja zu fallen zu sich selbst. Ihr seid alle eingeflochten in eure Zeit und in eure Natur. Aber unterschätzt eure eigenen Kräfte nicht! Nach einer gewissen Kulmination, die viel Blut und Tränen kostet, erringt ihr euch eine neue Spirale

(Kassettenwechsel)

in einer neuen geistigen Dimension. Aber diese Menschheit - jedenfalls in eurem Kulturraume - hat vergessen ihre Lektion, und die ist die wichtigste: Es ist die

Stunde der Besinnung auf Gott in sich selbst.

Es ist erstaunlich, wie selbst in den religiösen Bezirken Neid und Eifersucht, Kleingeist, Aggression und Intoleranz wuchern. Wie kann man sich anheischig machen als intelligentes, tolerant sein sollendes Wesen, das glaubt, Gott gepachtet zu haben - wie kann sich ein solches Wesen anheischig machen, andere Denkformen, andere Betrachtungsweisen abzuqualifizieren, zu negieren! Wir wundern uns zuweilen, warum ihr euch wundert, daß eure Kirchen sich leeren, und auch die größten Mammutveranstaltungen im Grunde nur Spreu produzieren - kollektiv gesehen. Es ist ein großer Anruf in eurer Zeit, da die Zwänge sich in das Anonyme verflüchtigt haben, in einer anderen Dimension euch knechten, bevormunden und versklaven - es ist ein großer Anruf, die innere Freiheit, Verantwortung, das innere Austarieren einer scheinbar in Unordnung geratenen Welt noch zu verkraften. Wir wundern uns nicht - du sagst “die seelischen Erkrankungen”, die psychosomatischen Erkrankungen... Das ist eine Binsenweisheit, oder -wahrheit. Denn selbstverständlich ist eine kranke und verunsicherte Seele viel anfälliger für die Ansprünge, die dem Körper widerfahren. Aber selbstverständlich sind auch den irdischen Krankheiten irdische Grenzen gesetzt, die durch geistige Infiltration nicht vernichtet werden können - höchstens veredelt oder stimulierend für ein Seelenkind, ja zu sagen auch zu diesen als Menschenkind empfundenen Leiden und Anfechtungen.

Es ist eine merkwürdige Tendenz eurer Zeit, ausweichen zu wollen allem, was dich fordert, und andererseits genau das heraufzubeschwören, das deine letzte Kraft fordert, dem zu widerstehen. Manchmal sind wir traurig darüber, daß die Worte nicht mehr sich decken mit den Begriffen, die sie ursprünglich meinten. Auch heute noch meinen. Aber benützt werden, nicht um zu kommunizieren mit seinen Geschwistern, sondern um die wahren Absichten zu kaschieren, um eigene Fehler nicht eingestehen zu müssen. Und wir sind gespannt, wie lange sich die Völker noch von der Freiheit tyrannisieren lassen! So ist ein Gleichgewicht auch in den geistigen Bezirken nie zu töten. Die Last der Freiheit muß bezahlt werden mit der großen und noch viel anstrengenderen Nicht-Erfüllung der Freiheit, die sich freiwillig Fesseln auferlegt. Im Grunde wißt ihr das alle. Aber die Konsequenzen zu ziehen ist nur wenigen auferlegt, und sie sind meistens beschränkt in die geistigen Freiräume. Aber, mein lieber Freund, ein geistiger Freiraum ist ein freier Raum für dich!

Die Natur heilt sich selbst... Aber anders, als ihr denkt. Es gibt ein Ausgewogensein, das zunächst auslöschen muß. Das wollten wir euch nicht wünschen! Ihr fragt: was sollen wir tun? Einzig die geistigen Bollwerke haben die Kraft, den geistigen Tötungsabsichten zu trotzen. Aber sei versichert, die Verflechtungen Gleichgesinnter sind viel dichter, als du glaubst. Ohne daß die einzelnen Individuen sich darüber Gedanken machen. So wie du sagst, alles formt sich in ein Wort, das ich eventuell weitergeben kann oder muß. Es gibt auch ein wortloses Wissen oder Wollen, ein instinktives Sich-Zurückziehen, und ein unausgesprochenes, im Wort ausgesprochenes “ich will nicht”.

Die gleichen Vernichtungsmöglichkeiten, die ihr euch schafft, zeugen auch den Effekt, sie zu annullieren. Das liegt im Gleichgewicht, im unzerstörbaren Atemzuge des Möglichen. Und nicht nur des Möglichen, sondern des Gemußten. Eine Natur, die zu sterben anfängt, lebt genau so wachstumsfreudig auf der anderen Waagschale weiter... Ja ja ... Diese klugen Menschen, die in Formeln und Raten denken, und vergessen haben, daß das Leben ungedacht immer triumphiert! Aber ein Seelenwesen in dieser Hartform eingeschlossen ist triumphierend selbst im Untergang.

Unsere Schwester (Rosemarie Kümmel-B.) fragt: Ein Wesen, das stirbt, um mit euren Worten zu reden, das diesen Körper verläßt - 3 Tage... 40 Tage... Das sind menschliche Rechnungen. Es gibt Wesen, die so auf der Scheide leben, daß sie eigentlich gar nicht merken, in welcher Form sie sich erleben - als Mensch oder als ein freies Seelenwesen. Dieses Übertreten in eine Leichtform einer Einzelseele, Individualseele - dieses Übertreten ist auch nur ein menschliches Denken. Es gibt Seelen, die auch in ihrem irdischen Leben fast mehr in den geistigen Gefilden beheimatet sind, als auf diesem “natürlichen” wie ihr sagt, Erdengrund.

Ein Wesen, das diesen Leib abstreift, verändert sich nicht in der Mentalität. Das sind alles menschliche Begriffe, und es ist fast unmöglich für uns, noch einen Kontakt im Wort zu finden mit euch. Denn auch ein Menschenwesen, das ihr vielleicht als beschnitten oder verschattet wähnt oder erlebt, oder euch selbst beschnitten wähnt, hat seine Flügel nie verloren, haben wir einmal gesagt. Es ist einzig das Bewußtsein, haben wir einmal gesagt, das ihm die Erkenntnis verstellt. Die großen Weisen, die ehrlichen religiösen Menschen kehren nach der Abnabelung aus diesem Leibe in ihrer seelisch-geistigen Substanz unverändert heim - ohne Fegfeuer, ohne Tagesfristen, ohne Inkubationszeit, ohne Anpassungsschwierigkeiten. Und das ist eure große Chance in diesem Leben, euch selbst schon jetzt, da ihr noch in der Natur verwurzelt seid, euch so zu verfeinen, daß dieses Heimkehren, wie ihr sagt - ein schönes Wort - nichts anderes bedeutet, als aufzuwachen, aufzuerstehen - mit euren christlichen Begriffen - nicht zu einem letzten Gerichte, sondern zu der göttlichen Inheit, die euch siegelt als Einheit im göttlichen Kollektiv. So ist es -

40 Tage ... Das ist lächerlich. Ein Wesen, das abgebrochen hat die Zugehörigkeit zu der erdischen Natur, ist in seinen seelischen Bereichen immer sich selbst Das haben wir schon oft gesagt - dieses Medium hat es auch erlebt - daß die verstorbene Seelen, wie ihr sagt, sich selbst nicht als Verstorbene erleben, sondern als ein immer noch von der Natur gestempeltes Irdisches. Das ist tausendfach bezeugt durch Medien, die Seelen durch sich sprechen ließen, und die dokumentiert haben, daß ein schlafendes Potential unter Umständen auch nach dem irdischen Tode weiterschläft in den merkwürdigsten Bildern. Sich selbst noch als Mensch wähnt, befangen in den planetarischen Strömungen. Und außerdem ist die Gefangenschaft in religiösen Vergatterungen - wir sagen “Vergatterungen” - im Wort, in der Verkündigung durch irgendeine Offenbarung eines anderen Wesens - solche unfreien Seelen sind oft sehr hilflos in der geistigen Welt. Einzig die Selbstbefreiung eines Seelenlichtes ist die Möglichkeit, sich selbst als Licht zu leben ohne Reflexion. Sondern sich aufzulösen in dem, was ihr die “ewige Seligkeit” nennt. Obwohl ihr im selben Atemzuge von 3 Tagen und 40 Nächten redet. Das habt ihr übernommen aus irgendwelchen Schriften. In der absoluten Welt, das müßtet ihr eigentlich erkannt haben, haben die Zeitbegriffe eures Planeten keine Gültigkeit, sie gehören der göttlichen Natur an in reinster Form.

Um noch einmal auf deine Frage der Natur zurückzukommen: Das was ihr eine kranke Natur nennt, ist einzig eine menschliche Betrachtungsweise. Die Natur bleibt ewig sich selbst und erinnert sich ewig an ihr geistiges Blühfeld. Dazu braucht es keine menschliche Reflexion. Aber wir wollen euch die Angst versüßen und euch bitten, die Schreckensnachrichten als eine Stählung zu empfangen - das ist richtig, Ami - Stählung zu empfangen, die euch hart macht im Erleiden und im Opfer. Auch dann noch ----

Nun - Ami? “Ich weiß nicht (sagt Ami). Ich sagte ,auch dann noch'”

Und? Auch dann noch zu singen - zu singen?! - jesche (ja) - auch dann noch zu singen, wenn die Wölfe heulen.

Amen

“Heulen?” (sagt Ami befremdet). Das ist ein Bild, Amaryllis. ...Zu singen, wenn die Wölfe heulen...

Willst du nicht singen?
 “Die Wölfe heulen nicht, Vater-Mutter.” (sagt Ami).
Amaryllis singt ein Lied für OM

in einer fremden Sprache.

“Aber die Wölfe heulen gar nicht, Vater-Mutter.” Noch nicht, Amaryllis. Wach auf! “Ja. Die Wölfe heulen nicht. Ich habe doch gesungen”...
Ami sagt: “Es ist eigentlich merkwürdig. Die Menschen haben alle Angst. Und das hatten sie eigentlich immer...
Was ist die Angst, Amaryllis?
 “Ich weiß nicht.”
Vielleicht ein Aufruf, sie zu besiegen?
“Ich weiß nicht. Ich möchte bitte aufwachen...”

Ende der Aufnahme