21.8.1983
Wie immer eine Bezeichnung einer Nabatai auch lauten mag, eines ist sicher: Eine Umformung zum reinen Krater braucht Zeit. Unser Magma glüht diesen Krater aus zum Brunnen und auch zum Medaillon, aus dem die Glut des Phönix und das arabische Damaszener-Mysterium flammen. Damit wollen wir sagen, dein Lebensraum als Frau birgt einzig in seiner Schale einen unsterblichen Schleier ewiger Brautschaft und eine versiegelte Phiole umgreift unantastbar den Duft der Königskerze. Diese Bilder bezeugen nicht nur Selbstfindung und Heimat, sondern erschließen für den Ahnenden oder Wissenden eine Schriftrolle, die korrigiert falsche oder irrige Überlieferungen. Diese Schriftrolle Araduras ist eine Meisterarbeit. Wir glauben, daß Ausdauer, Sanftmut, Milde und Vertrauen deinerseits ein solches sakrale Werk schaffen können.
Wie du fühlst, bestrahlen dich behutsam unbekannte Lehrer, die bereits beratend lenken und verstärken. Die Schwierigkeit und Einmaligkeit der Texte erfordern zahlreiche Spezialisten und geschulte Wissenschaftler. Das soll nicht heißen, wie du eben fürchtest, daß geliebte Lehrer abgelöst würden. Unser Planta als besonderer Vertrauter bürgt und schützt zusammen mit Puntila die Belastungsfähigkeit unserer Brücke. Auch ein verklausulierter Vorspann eröffnet neue Horizonte und beleuchtet Dunkelstellen in der Bildsprache gängiger Literatur. Wir sind uns bewußt, daß unsere Schriftrolle nicht nur Zustimmung erwarten darf. Aber wer widerspricht, nimmt ernst. Und wer liebt, eint Kain und Abel als Brüder eines Vaters zum Spiegelbild einer Mutter und Schwester als Antinom und Gleichgewicht im Schwebenden.
Amen
Aradura