14.3.1983
Ara-Assura und Aradura lehren über den Paradies-Baum
Ich bin Eniasch. Unser Puntila übergibt das Wort an Ara-Assura. Unser Assur sieht sich ebenfalls in seinem Spiegelchen, und sieht sich lächeln. Unser Thema kreist um ein Bild aus eurer Bibel, nämlich Granat-Apfel und Baum und eine pendelnde Schlange. Dieses Symbol vereint für den Kenner und Ram-Priester Dreifaches: Einmal den Baum als Repräsentant der Kraft und Fülle oder auch Ewigkeit, Kreis und Wandlung. Ein Baum also als göttliches Symbol kann nur Lebensfrüchte gebären, die den Stempel tragen des Makellosen und Vollkommenen. Eine Frucht aber, die in sich birgt Makellosigkeit und Vollkommenheit vermittelt mit ihrem Blute sich selbst und damit Gott. So ist ein Bewußtwerden eigener Ähnlichkeit mit dem Baume nichts anderes als eigenes Gewahrwerden einer Berufung zum Göttlichen und Vollkommenen. Zugleich aber gewahrt ein Halbwesen seine Unvollkommenheit des Einflügeligen und damit Unvollkommenen und empfindet in sich instinktiv den Zwang zur Liebe; denn einzig das Erleben der jaina auch als Menschenwesen überträgt Abba in Wirkung. So ist also die Erkenntnis in der Liebe zugleich eine göttliche Zeugung des Geistes, der zurückströmt als ewiges Lebens-Elixier in sich selbst. Der Geist also haucht als Wirkung sich selbst zur Einwirkung und wird geboren in der austauschenden Vibration von Einwirkung und Einwirkung oder im Erlöstsein in die Zweiwirkung in der Liebe.
Dieser Irrtum in Bezug auf die Entschlüsselung verlorener Erinnerung beruht nicht auf dem Bild an sich; es ist einzig eine Kulturstufe mit der Überbewertung des Männlichen, die einzig ein Endstadium als Ausgangspunkt wählt, um die Verstoßung aus der Seligkeit aufzubürden unwerter Teilheit in der Selbsteinschätzung orientalischer und auch fernöstlicher Tradition. Dieses Zuschieben der “Schuld” dem unterlegenen Partner hat den ursprünglichen Sinn einer tiefen Symbolik der Selbstverherrlichung des Adám bis heute den Anstrich göttlicher Fügung verliehen; nämlich die Überzeugung, daß dieser Verlust paradiesischer Wonne sowohl liege in einer Einflüsterung durch satanische Weisung als auch im Weiterleiten der Verführung über die Brücke seines Flügels und unentbehrlichen Spiegels in adamische Einzigartigkeit und Schuldlosigkeit. Die Aktivität also verschiebt sich hier zugunsten der Frau als der Treibenden und Einwirkenden, während die Passivität verlagert wird in die andere Waagschale der Göttlichen Waage.
Damit wollen wir nur demonstrieren, daß die christliche Tradition eine orientalische ist. Diese Diskrepanz zwischen einer tatsächlichen Erkenntnis, die sich unentwegt verklärt und erfüllt in der Anerkennung des Weiblichen als äquivalent in seiner Andersartigkeit zum Männlichen, und einer krampfhaft aufrechterhaltenen falschen Auslegung der Ur-Sprache im Bilde führt dazu, daß schließlich erstarrte Formen das Leben austrocknen und zur Lüge werden lassen. Es wäre an der Zeit, aufzuholen den Niedergang umgebogener Erkenntnis-Bäume und vergifteter Äpfel, die ursprünglich das Edelste meinten, das man einem Menschen einverleiben kann: Nämlich göttliche Erkenntnis als Stachel zur Entscheidung zwischen Licht und Un-Licht und den freien Willen, die Aktivität anzuwenden für das Ja oder zu verschwenden an das Nein und die Eigenwunde eigener Schuld.
Wir glauben, diese Frucht unserer Zusammenarbeit duftet als echtes Liebesgeschenk eurer Gemeinschaft in Gott als Apfel an seinem Baum und als Blüte im Haare eurer Mutter in Gott.
Amen
Aradura