Höherentwicklung des Bewußtseins

AMARYLLIS

17.7.1983

Davíd spricht das Nachwort

Ich bin Davíd. Ich habe die Erlaubnis und die Freude, diese Seite einzuheften in unser Buch, das auch für uns Bewährung, Anstrengung, Ausdauer und Treue erfordert hat. Dieses Nachwort ist mir anvertraut und ich bemühe mich, zusammenzufassen und einzuschießen eine gewisse Übersicht und Glättung aller Teilheiten und Unterkapitel. Was wir zeigen wollten, ist nicht nur Theorie und blutleere Polemik; viel wichtiger erscheint uns die Dokumentation, daß die Arbeit und die Hingabe echte Hilfe bedeuten für ängstliche und leidende Geschwister beider Welten. Denn auch die Hinwendung zu Verstorbenen, die in ihrer Bedrängnis und Hilflosigkeit sich klammern an Lichtseelen, die einen Körper tragen, gehört mit in den Liebesbund unserer Gemeinschaft. Darüber hinaus aber soll dieses Werk geschaffen sein für solche Geschwister aus eurer Welt, die vergeblich versucht haben, die angebotenen und greifbaren Übermittelungen im Bereiche der Gottsuche anzunehmen und zu bejahen. Wir wären glücklich, einen Beitrag leisten zu dürfen für dieses “Gottesreich”, wie ihr sagt, das einzig bestehen kann im Verbunde des universalen Gottkörpers. Ein Ganzes kann nicht verzichten auf eine Teilheit: Dazu gehört dieses winzige Splitterchen im Kosmos, das ihr für “die Welt” haltet, und das in seiner Vergänglichkeit nichts bedeutet als ein Stadium im ewigen Wandel alles Seienden. Wir wollten euch zeigen, daß ein Band kettet alle Wesenheiten an die All-Wesenheit in Gott. Und wir wollten euch zeigen, daß alle Schattierungen und scheinbaren Unterschiedenheiten einzig Ausdruck sind derselben Geisteskraft und der einzigen Heiligen Drei im Einen.

Diese Grundweisheit atmet in allen Heiligen Büchern. Jede Höherentwicklung des Bewußtseins erheischt aber eine neue Basis und angepaßte Formulierungen. Immer wieder müssen veraltete und überholte Formen zerbrochen werden, um fassen zu können ausgegorene und ausgereifte Geistesinhalte, die sich vollendet haben im Strom der Zeit. Wir sind glücklich, erleben zu dürfen, daß unser Bemühen und das deine zuweilen gekrönt wird; das beflügelt uns, nicht nachzulassen und nicht zu ermüden im Wirken und im Anstoß der Unruhe, die Leben erzeugt in sich selbst. Damit wollen wir sagen: Ein jeder Anstoß einer zögernden oder unschlüssigen Bruderseele sendet Schwingungen aus; vielleicht trifft eine solche Welle die Eigenfrequenz einer Saite, die gespannt ist auf eine korrespondierende Länge. Dieser Gesang verbundener Seelen kann gehört werden auch von blinden und gefangenen Geschwistern; denn diese Trennung eurer Welt von der Feinwelt wird immer durchlässiger für solche Erdenseelen, die sich nähern ihrer eigenen Befreiung aus dem Zyklus irdischer Bewährung.

Deine Freunde danken dir. Unsere Feder möchte nicht gelobt werden? Du kennst uns doch! Dein Einsatz ist einzig zu ermessen aus der geistigen Welt. Niemand kann nachempfinden, welche Leistung hinter diesen Blättern verborgen ist! Das ist der Beweis, daß die geistige Kraft überwältigen kann die angenommenen Grenzen und Möglichkeiten einer menschlichen Existenz. Und wir werden dir beweisen, daß eine Mandel als Wiege Christi die Bürde einer neuen Arbeit aufzunehmen vermag mit ihrem ganzen Gewicht. Dieses Nachwort ist gesprochen durch Davíd und eingegeben im Chore deiner Meister und Mitkämpfer. Dieser Tag voller Sonne und Festesfreude soll auch für dich ein Fest bedeuten: Wir schenken dir ein Gebet, in das wir gießen dein eigenes Herzblut. Es ist das Gebet einer erwachenden Gazelle, die ihre Flucht vor dem Einhorn beendet hat im Frieden Araduras.

Amjen
Davíd