15.11.1980
Puntila spricht über die gegenwärtige Erinnerung
Sideon: Ani - ich bin erstaunt, wie leicht und problemlos eine ruhende und konzentrierte ja sogar darüber hinaus begierige Empfängerin meine Beeinflussung nicht nur erträgt, sondern auch erstrebt. Das ist für mich nicht nur als Lehrer und Trainer willkommen und günstig. Ich selbst als Freund und Mitbruder ermesse daran, daß eine einstige Widersacherin und Anklägerin sich gewandelt hat in eine Liebende und Barmherzige. Dafür danke ich Dir. Und noch eines. Dieses Auflösen einer Hemmschwelle und einer Antipathie ist die Möglichkeit, auf einer neuen Basis auch eine neue Ausbildung in Angriff zu nehmen. Nicht umsonst ist doch eine besonders abgestimmte und ausgebildete Zusammensetzung deiner Bildemeister und Erzieher erwogen worden. Auch Brahm verfügt über einzigartige und ausgleichende Fertigkeiten. Dieses Diktat ist gewünscht und auch für uns aufschlußreich und bildend.
Sideon
Sideon: Ein Söhnchen und Freund fragt, aus welchen Quellen und Mustern eine Bildsprache stammt, die für ein Menschenwesen vergangene Festpunkte einer erlebten Spur wiederholbar machen, und zwar betrifft dieses Wiederanschauen ja sogar Bilderleben nicht eine Brutstätte, in der ein früheres Leben sich abzeichnet und bewegt. Sondern eine Frage bezieht sich allein auf die Durchleuchtung einer Lichtspur eines kreatürlichen das heißt inkarnierten Sendeweges. Diese Frage ist nicht nur fundiert, sie ist auch ein Beweis eigener Bemühung und Logik. Ein Wesen, das kritisch nachdenkt, wird immer bestrebt sein, eine unverstandene oder verdunkelte Wirkweise auszuloten, abzutasten und zu versuchen, mit eigenen Worten und Begriffen einzukleiden. Wir freuen uns, heute als Aufklärer und Lehrer eine Unklarheit mit durch dich als unser Medium dadurch aufzuhellen, daß unsere Bildeworte versuchen sollen, eine begrenzte und beschränkte Möglichkeit zu benützen, möglichst umfassend eine geistige Tatsache abzustempeln in menschliche Gefäße eurer Möglichkeiten. Dieses Sichtbarmachen geistiger Wahrheiten ist allerdings äußerst schwierig und anstrengend auch für Mirjam. Sie fühlt bereits jetzt große Bedrängnis und Beklemmung durch Puntila. Aber auch eine ringende und belastete Mirjam ist fähig, ein solches Hilfswerk ohne Schaden zu nehmen zu leisten. Außerdem soll eine annehmende Übermittlerin immer wieder gestählt, belastet und aufgerufen werden, ihr Strahlenfeld zu kräftigen und zu verfeinern.
Amen
Sideon
Puntila: Ani - hab keine Angst und hab Vertrauen zu mir. Ich versuche jetzt, diese neue Methode einer selbstspiegelnden Ausstrahlung anzuwenden. Dadurch ist zwar dein Blutfeld schwer belastet. Aber als Gegenleistung wirst du bemerken, daß eine weitaus flüssigere und unverwechselbarere Übertragung das Verständnis des Textes stempeln. Damit ist gesagt, auch eine Beeinträchtigung einer Krafthülle entzieht dich nicht meiner Bestrahlung und Einwirkung. Ich bemerke, daß bereits eine Spiegelung eintritt, die nicht nur gewährleistet, daß dieses Diktat unverfälscht aus Puntilas Keimfeld einschießt, es ist auch von Vorteil, daß die Auffassung nicht nur korrekter, sondern noch viel mehr mit größerer Geschwindigkeit vermittelt werden kann. Du hast recht, eine allzu laute und ablenkende Musik beeinträchtigt deine Aufmerksamkeit und irritiert auch mich. Wir wollen warten bis - ja, nun ist es so weit.
Ich beginne mit einer Erklärung, warum Ereignisse, die zwar gelebt sind, also gebundene Geistmaterie, trotzdem ungleich erinnert und oft ganz eingegangen sind in eine Tiefensphäre, die es unmöglich macht, aufzutauchen und wieder erlebbar zu machen. Dazu möchte ich bemerken, daß eine jede Lebensspur aufgezeichnet ist in ihrem Kraftfeld und ihrem Lichtfeld. Also mit anderen Worten: alle Eingravierungen deiner Aktivitäten sind ewig. Allerdings bestehen feine Unterschiede nicht nur in deiner Anstrengung, gewisse Punkte abzustecken und gewisse Lichtsignale aufzurichten. Ein Gradunterschied in moralischer sowie auch im Ertragenkönnen - das ist falsch. Ein gradueller Unterschied besteht zum Beispiel in der Tatsache, wieviel Anstrengung einerseits für eine Wirktat eingesetzt oder andererseits im Aushalten und Standhalten angewandt werden. Nicht die Tatsache ist ausschlaggebend, sondern die Absicht und die Kraftanstrengung, die du auf dich genommen hast, um dieses Blutmal einzusenken in seine bestimmte Lebensstätte. Was ein Wesen wirkt, wird danach beurteilt, nach welchen ethischen Fixpunkten eine Tat erstrebt und auch verfestigt wird. Ein Nicht-Erreichen einer angestrebten Markierung bedeutet nicht unbedingt eigene Schuld oder eigenes Versagen. Schon das Betreten einer Richtspur ist Gradmesser für die Absicht, die das Wesen willentlich anstrebt. Ein Betreten also steht schon für das Ziel. Ich höre, was du fragst. Besteht die Möglichkeit, diesen beschrittenen Lichtweg zu ändern, oder ihn zurückzugehen? Damit greifst du mir vor. Aber das zeigt mir, daß dein Bewußtsein mitarbeitet auf eine Weise, die wir ausschalten müssen. Erlaube deshalb, eine neue Übung aufzuerlegen.
Wir haben gesagt, eine Markierung ist nicht nur dadurch bestimmt, daß ein Wesen sich anstrengt oder ausharrt. Eine Markierung ist bereits durch die Richtung und die angestrebte Erreichung verankert. Damit ist gesagt, es gibt Wertunterschiede im Ziel und Wertunterschiede in der Ausführung. Auch ein schlechtes Ziel kann intensiv und ausdauernd angestrebt und verfolgt werden. Und ein lichtes Ziel kann aufgegeben werden. Es sind also Wertmarken gesetzt, die einmal für ein Wesen lichtvoll und ein anderes Mal verwerflich sein können. Ein Verankern an sich ist etwas Neutrales. Einzig eine Intensität des Lichtes zeugt von einer Einordnung in die Reinheits-Sphäre, die eine Markierung aufleuchten läßt. Diese Lichtsignale also sind eine bleibende Sendespur eines Trägers eines Urlichtes aus der Mitte. Eine Lichtspur bezeichnet auch deine Kraft, die du verströmst, um ein ersehntes Wirkziel zu erreichen. Es sind also verschiedene Ursachen, die eine Lichtstärke markieren.
Ein Söhnchen fragt, warum kann ich die einen Inpunkte unschwer wiedererkennen, auch ohne daß ich es will, aber andere entziehen sich einer Sichtbarmachung oder verweigern sich dem Augenblick, um zu einem anderen Zeitpunkt klar und hell in das Bewußtsein zu treten. Diese Antwort ist einfach: Ein Wesen, das lebt als Schwerwesen, verfällt auch den Gesetzen seiner Welt Diese Gesetze sehen vor, daß eine gewisse Kraft verfügbar sein muß, um Erinnerungen herauszuschälen aus der Fülle anderer Blutspuren, und dadurch erkennbar zu machen. Eine Kraft ist aber gebunden an einen Lebensmechanismus, der unumstößlich arbeitet und reagiert. Dieser Mechanismus funktioniert automatisch und reguliert automatisch. Das heißt, eine gewisse Einwirkung löst sofort entsprechende Reaktionen und Folgerungen aus. Es ist eine Art Ausweglosigkeit und Ewigkeit in diesem Wirkmuster tätig. Allerdings ist die Auslösung oder das Befehlswort einer individuellen Einflußnahme eines Wesens zugänglich. Ich weiß, eine Ermüdung ist echt und eine Bitte ist berechtigt.
Amen
Puntila